Symbol der Online-Kritik: Zensiert China bald Giraffen im Netz?

Symbol der Online-Kritik: Zensiert China bald Giraffen im Netz?
Hunderttausende Chinesen nutzten ein Social-Media-Posting über Giraffen dazu, ihrem Ärger über die heimische Wirtschafts- und Finanzlage Luft zu machen.
Von Marco Xia

 

Winnie the Pooh und Peppa Pig gelten in einigen Teilen des chinesischen Internets bereits als zensierte Symbole. Jetzt droht aber auch die Giraffe ins Visier der kommunistischen Partei zu geraten – obwohl das langhalsige Säugetier selbst nichts dafür kann.

Die US-Botschaft in Peking postete am Wochenende auf der Plattform Weibo – vergleichbar mit X – einen Beitrag über Giraffen. Dabei ist weder die Rede von der chinesischen Wirtschaft noch von China selbst, es geht lediglich um US-amerikanische Bemühungen, gefährdete Giraffen in Afrika mittels GPS-Technologien zu tracken. 

Symbol der Online-Kritik: Zensiert China bald Giraffen im Netz?

Trotzdem wurde der Post von Hunderttausenden chinesischen Weibo-Nutzern gekapert und ging über Nacht viral. Mehr als 970.000 Likes konnte der Beitrag seitdem generieren. Zum Vergleich: Andere Beiträge der US-Botschaft haben durchschnittlich 30.000 "Gefällt mir"-Angaben. In den mehr als 180.000 Kommentaren diskutierten die chinesischen Nutzer nicht über den Artenschutz, sondern zeigten ihre Wut und Verzweiflung über ihre finanzielle Notlage, die aktuell schwächelnde Wirtschaft oder den einbrechenden Aktienmarkt.

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