Südsudan: Hunderttausend vom Hungertod bedroht

Ein Flüchtlingslager am Rande der Hauptstadt Juba. Hier fehlt es vor allem an Essen und sauberem Wasser.
Eine verheerende Hungersnot bedroht im Südsudan über eine Million Menschen, über hunderttausend sind bereits akut betroffen.

In Norden des Bürgerkriegslands Südsudan herrscht nach Angaben der Vereinten Nationen eine verheerende Hungersnot. Mehr als 100.000 Einwohner in Teilen des Staates Unity seien betroffen, erklärten die UNO-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation, das UNO-Kinderhilfswerk Unicef und das UNO-Welternährungsprogramm am Montag. In anderen Regionen des Südsudans sind den Angaben nach eine Million Menschen von einer Hungersnot bedroht.

Die Regierung des Südsudan hat für mehrere Regionen des Landes den Hungernotstand erklärt. Nach mehr als drei Jahren Bürgerkrieg benötige fast die Hälfte der Bevölkerung Lebensmittelhilfen, teilte der Leiter des nationalen Statistikbüros, Isaiah Chol Aruai, am Montag mit. Demnach leiden 4,9 Millionen Menschen Hunger. Das sind 42 Prozent der Bevölkerung.

Die Vereinten Nationen sprechen dann von einer akuten Hungersnot, wenn Menschen bereits an Unterernährung gestorben sind. Das bitterarme afrikanische Land ist erst 2011 unabhängig geworden. Nach einem Machtkampf an der Staatsspitze brachen Ende 2013 Kämpfe aus. Befriedungsversuche scheiterten. Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hat der Bürgerkrieg bereits mehr als 1,5 Millionen Menschen in die Flucht getrieben.

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