Südkoreaner Kim Jong-yang wird neuer Chef von Interpol

Der 57-Jährige setzte sich gegen den bisherigen Vize-Interpol-Chef Alexander Prokoptschuk aus Russland durch.

Nach einem erbitterten Streit ist der Südkoreaner Kim Jong Yang zum neuen Chef von Interpol gewählt worden. Die Mitgliedsländer bestimmten ihn bei ihrem Treffen in Dubai zum neuen Leiter der internationalen Polizeiorganisation, wie Interpol am Mittwoch über Twitter mitteilte.

Der Südkoreaner sei für zwei Jahre gewählt worden. Kim Jong Yan hatte seit dem Rücktritt des bisherigen Chefs bereits übergangsweise an der Spitze von Interpol gestanden.
US-Senatoren, aber auch die Ukraine und Litauen hatten zuvor vor der Wahl des russischen Bewerbers Alexander Prokoptschuk gewarnt. Er ist seit 2016 Vize-Präsident der PolizeiorganisationRussland warf den USA vor, die Abstimmung beeinflussen zu wollen.

Interpol koordiniert die internationale Zusammenarbeit der Polizei und dient dem Austausch von Informationen, zum Beispiel über Haftbefehle. Der bisherige Präsident, der Chinese Meng Hongwei, war im September in seiner Heimat festgenommen worden. Gegen ihn wird wegen des Verdachts ermittelt, „Bestechungsgelder angenommen“ zu haben und in illegale Aktivitäten verwickelt gewesen zu sein.

Die Abstimmung erfolgte geheim. Ob Österreich am Mittwoch für den russischen Kandidaten gestimmt hat, war vorerst unklar. „Die Stimme Österreichs wird nach sorgfältiger Abwägung der Qualifikationen der Kandidaten in geheimer Wahl abgegeben“, hatte ein Sprecher des österreichischen Innenministeriums am Montagnachmittag gegenüber der APA erklärt. Gleichzeitig bestätigte er jedoch, dass der russische Kandidat für den Chefposten Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) bei dessen kürzlichem Besuch in Moskau vorgestellt worden sei.
Prokoptschuks jüngerer Bruder Igor ist seit 2010 als ukrainischer Botschafter bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in Wien tätig. Das ukrainische Außenministerium bestätigte das Verwandtschaftsverhältnis der „Presse“ (Mittwochausgabe).

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