Südkorea kauft US-Kampfhubschrauber

A U.S. Army Apache flies past the moon in the Zharay district of Kandahar province, southern Afghanistan in this file photo from June 11, 2012. Production of new Chinook and Apache helicopters, both made by Boeing, will be slowed or halted, said the Department of Defense, if automatic government cuts go into effect March 1, 2013 due to sequestration. REUTERS/Shamil Zhumatov/Files (AFGHANISTAN - Tags: MILITARY CIVIL UNREST CONFLICT)
Im immer heißer werdenden Konflikt rüstet der Süden nun auf.

Kaum ein Tag, an dem keine Meldung über weiteres Säbelrasseln von der koreanischen Halbinsel dringt. Am Mittwoch ließ Südkorea verlautbaren, dass Seoul Kampfhubschrauber der Marke Boeing im Wert von 1,6 Milliarden Dollar ankauft. Es soll sich um 36 Maschinen handeln. Der Auftrag für die Apache-Helicopter war noch vor dem jüngsten Anstieg der Spannungen zwischen beiden Staaten auf der Halbinsel ausgeschrieben worden, könnte aber nun zu neuen Spannungen führen. Südkorea plant angeblich auch den Kauf von 60 Kampfflugzeugen.

Die Lage in der Region gilt seit dem dritten nordkoreanischen Atomtest im Februar als extrem gespannt. Pjöngjang hatte angesichts der darauf folgenden Ausweitung von UNO-Sanktionen und südkoreanisch-amerikanischer Militärübungen unter anderem den Waffenstillstandsvertrag von 1953 gekündigt, den USA einen präventiven Atomschlag angedroht und im Verhältnis zu Südkorea den "Kriegszustand" ausgerufen.

Auch Nordkorea bleibt auf Konfrontationskurs: Der stillgelegte gemeinsame Gewerbepark Kaesong steht einmal mehr im Mittelpunkt. Pjöngjang verweigerte am Mittwoch südkoreanischen Geschäftsleuten die Einreise, die ihren rund 200 in der Sonderwirtschaftszone verbliebenen Landsleuten Proviant und Arzneimittel bringen wollten. Der Weg ins grenznahe Kaesong ist schon seit zwei Wochen versperrt. Den Einreise-Antrag der Delegation habe Pjöngjang mit dem Vorwurf abgelehnt, für die angespannte Lage sei allein Südkorea verantwortlich, teilte das Vereinigungsministerium in Seoul mit. Die Produktion in dem Industriekomplex steht still, seit Nordkorea auch alle etwa 53.000 Arbeiter aus dem eigenen Land von dort abgezogen hat. Sie hatten für 123 Unternehmen aus Südkorea gearbeitet. Die verbliebenen Südkoreaner kümmerten sich um die verwaisten Fabriken, sagte eine Ministeriumssprecherin. Doch hätten sie Schwierigkeiten mit der Versorgung. Der Gewerbepark ist das letzte Großprojekt zwischen beiden Staaten.

"Keine Belohnungen"

Angesichts der Kriegsdrohungen Nordkoreas in den vergangenen Wochen rief die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye die internationale Gemeinschaft zu einer geschlossenen Haltung gegen Pjöngjang auf. Nordkorea dürfe nicht für schlechtes Verhalten belohnt werden, bekräftigte Park. Der Teufelskreis aus ständig neuen Verhandlungen und Hilfslieferungen, nur weil Nordkorea immer wieder neu drohe und provoziere, müsse durchbrochen werden. Nordkorea hatte zuletzt Dialogangebote Südkoreas und der USA zurückgewiesen. Beiden Ländern warf Pjöngjang "listige Tricks" vor.

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