Südkorea deutet Bereitschaft zu Friedensvertrag mit Nordkorea an

Kundgebung in Pyongyang.
Seoul: Ende des nordkoreanischen Atomprogramms Voraussetzung für Frieden.

Vor dem Treffen des neuen südkoreanischen Staatschefs Moon Jae In mit US-Präsident Donald Trump hat die Regierung in Seoul Signale der Annäherung an Nordkorea gesandt. Südkorea sei bereit, einen Friedensvertrag zu schließen, wenn Pjöngjang sein Atomprogramm aufgibt, sagte der Vize-Minister für Wiedervereinigung, Chun Hae Sung, am Donnerstag in einer Rede in Seoul.

"Wir müssen das unsichere Waffenstillstandsabkommen überwinden und den Krieg auf der koreanischen Halbinsel beenden", sagte Chun. Die beiden koreanischen Staaten befinden sich faktisch im Kriegszustand, weil das Waffenstillstandsabkommen von 1953 nicht durch einen Friedensvertrag ersetzt wurde. Die USA haben bis heute als Garantiemacht 28.500 Soldaten in Südkorea stationiert. Trump wollte Moon am Donnerstag in Washington empfangen. Der südkoreanische Staatschef traf zuvor Vertreter des US-Kongresses.

Was will Nordkorea?

Die konservative Vorgängerregierung Südkoreas unter Präsidentin Park Geun Hye hatte sich gegen einen Friedensvertrag mit dem Norden gesträubt. Lange Zeit hatte Pjöngjang angekündigt, sein Atomprogramm aufzugeben, wenn es zu einem Friedensvertrag mit den USA käme. Inzwischen ist unklar, ob diese Haltung noch Bestand hat.

Nordkorea hat zuletzt mehrere Raketentests vorgenommen. Die Führung in Pjöngjang arbeitet nach eigenen Angaben an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten.

Die Spannungen zwischen Washington und Pjöngjang waren zudem durch den Tod des US-Studenten Otto Warmbier verschärft worden. Der 22-jährige Student fiel in nordkoreanischer Haft ins Koma und starb kurz nach seiner Rückkehr in die USA.

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