Südafrika: Verbotspolitik wirkt - führt aber auch zu Plünderungen

Cyril Ramaphosa.
Video: Weil das Kaufen von Alkohol und Tabak strikt untersagt ist, kämpfen Spirituosen-Geschäfte rund um Kapstadt mit Eindringlingen.

In Südafrika wird die dreiwöchige Corona-Ausgangssperre um zwei Wochen verlängert. Präsident Cyril Ramaphosa hat die Verlängerung bis Ende April am Donnerstag in einer Rede an die Nation mit dem Vorsichtsprinzip begründet.

Südafrika hat seit 27. März eine der weltweit strengsten Ausgangssperren: Die von Polizei und Armee kontrollierte Beschränkung erlaubt ein Verlassen der Wohnung nur bei medizinischen Notfällen oder dringenden Einkäufen. Doch das damit einhergehende strikte Verbot des Alkohol- und Tabakverkaufs führte vor allem in der Westkap-Provinz rund um Kapstadt laut Polizei zu Plünderungen von Spirituosengeschäften.

Urlauber ausgeflogen

In der Gegend um Kapstadt und auch in Johannesburg ging in den vergangenen Tagen übrigens eine großangelegte Rückholaktion für tausende festsitzende Urlauber aus Deutschland und anderen europäischen Ländern weiter. Mehr als 2.000 Deutsche wurden bereits ausgeflogen.

Südafrika: Verbotspolitik wirkt - führt aber auch zu Plünderungen

Bild vom 27. März: Am ersten Tag des Lockdown setzte das Militär in Johannesburg die Maßnahmen durch.

 

Ausgangssperre wirkt

Das Land hat mit 1.934 bestätigten Fällen und 18 Covid-19-Toten die höchste Zahl an Fällen in Afrika. Zugleich führte es bisher aber auch mit rund 60 000 Tests die meisten des Kontinents durch. Seit Inkrafttreten der Ausgangssperre ist die Zahl der Neuinfektionen von 42 Prozent auf etwa 4 Prozent gesunken.

Ein Drittel der Gehälter von Mitgliedern der nationalen Regierung von Südafrika sowie jene von Regionalpolitikern soll drei Monate lang in einen Solidaritätsfonds fließen.

Kommentare