Warum die Krise im Sudan dem Kreml nutzt: Putins Söldner sind dort aufs Gold aus

Warum die Krise im Sudan dem Kreml nutzt: Putins Söldner sind dort aufs Gold aus
Putins Wagner-Söldner sind seit Langem im Sudan aktiv, das Land soll „Russlands Tor nach Afrika“ werden. Der Grund: Die großen Goldreserven des Landes - und der Einfluss auf Handelsrouten.

"Russland hat das Recht, sein Volk zu verteidigen“, sagte Mohammed Hamdan Dagalo am 23. Februar 2022, als er auf Staatsbesuch in Moskau weilte. Einen Tag später begann der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Dagalo kehrte in den Sudan zurück, wo er das Amt des Vizepräsidenten des regierenden Militärrats bekleidete. 

Fast vierzehn Monate später kämpft er gegen seinen Präsidenten und Putschgefährten, General Abd al-Fattah al-Burhan, mit dem er 2019 die Macht im Sudan errungen hatte. 
Man werde für Sicherheit und Stabilität sorgen und dann einer zivilen Regierung Platz machen, ließen sie beide damals verkünden - nun stehen die beiden Kriegsherren einander als Feinde gegenüber: Burhan als Chef der regulären Streitkräfte, Dagalo als Kommandant der „Schnellen Unterstützungskräfte“ (RSF), de facto eine Miliz mit 100.000 Mitgliedern. 

Russische Ausbildner

Von diesen Milizionären dürften sich dieser Tage viele an ihre Ausbildung durch russische Söldner erinnern: Schulungen im Drohnenkampf, Waffenlieferungen, aber auch PR-Unterricht hat die Wagner-Gruppe Dagalos Kämpfern angedeihen lassen – dafür durften sich die russischen Kämpfer im Goldabbau versuchen. Vor allem in der instabilen Region Darfur, wo hauptsächlich die RSF das Sagen hatte und auch die frühere Regierung – ebenfalls auf eine engere Zusammenarbeit mit Russland bedacht – wenig Einfluss hatte. Als „Russlands Tor nach Afrika“ hatte Ex-Machthaber Omar al-Bashir den Sudan Wladimir Putin 2017 angeboten. Kurze Zeit später begann Meroe Gold, ein Bergbauunternehmen im Besitz des russischen Unternehmens M Invest, russische Experten in den Sudan – Afrikas drittgrößter Goldproduzent - zu bringen.

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