Österreichs UNO-Nachfolger auf dem Golan in Geiselhaft

Ein österreichischer Offizier übergab den Fidschis die Zone
Golan: Vor einem Jahr übernahmen UN-Soldaten von den Fidschi-Inseln. Nun wurden 43 verschleppt.

Die auf dem Golan gekidnappten UNO-Soldaten wären Österreicher gewesen, hätte nicht die Bundesregierung vor einem Jahr ihre Soldaten aus der Truppentrennungszone abgezogen. Denn die UN-Soldaten von den Fidschi-Inseln wurden von einem Stützpunkt verschleppt, auf dem vorher die rot-weiß-rote Flagge wehte.

Donnerstag starteten Al-Nusra-Extremisten von ihren Stützpunkten nahe der jordanischen Grenze einen Angriff auf die Ruinenstadt Kuneitra. Dort befindet sich der einzige Checkpoint der syrischen Armee, über den UNO-Soldaten die Grenze zwischen Israel und Syrien überschreiten können.

Angriffsziel

Bei einem ähnlichen Angriff 2013, der zum Abzug der Österreicher führte, ließen sie die UNO unangetastet. Diesmal wurde aber die UNO zum Angriffsziel. Nach heftigen Kämpfen mit der syrischen Armee in Kuneitra entwaffneten und verschleppten die Rebellen 43 UNO-Soldaten vom Stützpunkt 27. Diesen hatten die Fidschis von den Österreichern übernommen.

Sieben Kilometer südlich umstellten sie den UN-Stützpunkt 68 in Ar Ruwayhinah, und elf Kilometer südlich wurde der Stützpunkt 69 in Burayqah eingekesselt. Im Gegensatz zu den Fidschis weigerten sich die 81 dort eingesetzten Philippinos, ihre Waffen zu übergeben, und richteten sich zur Verteidigung ein. Oberstleutnant Ramon Zagala erklärte, dass die Soldaten das Risiko auf sich nehmen, um „die internationale Stabilität und den Frieden zu sichern“.

Angeblicher Grund für die Al Nusra-Attacken: Die Blauhelme sollen geflüchteten syrischen Soldaten Schutz gewährt haben.

Irische Soldaten sollen nun die angegriffenen Positionen befreien und halten. Der irische Verteidigungsminister Simon Coveney erklärte am Freitag, dass man das UNO-Mandat am Golan grundsätzlich überdenken müsse. Ähnlich sieht es auch der frühere UNO-General und nunmehrige österreichische Peacekeeper-Chef Günther Greindl. Demnach wäre gegen den österreichischen Abzug vom Golan nichts einzuwenden gewesen, weil das UNO-Mandat für einen Bürgerkrieg nicht ausgerichtet sei. Greindl kritisiert nur die „überhastete Form“ des Abzuges, der Österreich international geschadet hätte.

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