Strategieänderung: Slowakei rückt von landesweiten Massentests ab

Strategieänderung: Slowakei rückt von landesweiten Massentests ab
Nach regierungsinternen Unstimmigkeiten verschiebt man die geplanten Tests wieder - auch die Zahl der Neuinfektionen ist wieder leicht gestiegen.

Die Slowakei rückt schrittweise von ihrer Strategie landesweiter Corona-Massentests ab. Am Mittwochabend kündigte Ministerpräsident Igor Matovic nach regierungsinternen Unstimmigkeiten an, die für das erste Dezember-Wochenende geplanten erneuten landesweiten Corona-Massentests an fast der gesamten Bevölkerung auf unbestimmte Zeit zu verschieben.

Der Städte- und Gemeindebund ZMOS forderte, überhaupt keine solchen flächendeckenden Tests mehr durchzuführen. Stattdessen sollten sich künftige Testaktionen auf besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen konzentrieren.

Die am Donnerstag veröffentlichten Corona-Statistiken der Gesundheitsbehörden zeigten, dass die Zahl der Neuinfektionen nach den Massentests wieder leicht angestiegen ist. Gegner der Massentests hatten schon davor gewarnt, kurzfristige Rückgänge der Neuinfektionen seien nicht den Testungen zu verdanken, sondern einem Teil-Lockdown im Oktober.

Die Slowakei hatte am 31. Oktober und 1. November Corona-Massentests im ganzen Land durchgeführt. Formell war die Teilnahme zwar freiwillig, doch wer keinen negativen Test vorweisen konnte, durfte anschließend zwei Wochen nicht einmal mehr in die Arbeit gehen. Deshalb unterzogen sich allein in der ersten von mehreren Testrunden 3,6 Millionen der 5,5 Millionen Einwohner einem Antigen-Schnelltest.

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