Straflager gegen Uiguren: China verbittet sich US-Kritik

Der muslimische Friedhof in Aksu wurde von Chinas Regime eingeebnet. Heute ist am selben Ort ein "Happiness Park" mit Teich und Pandabär-Statue.
Laut den Vereinten Nationen lässt die Führung in Peking bis zu eine Million muslimische Uiguren in Lagern festhalten.

China hat die USA aufgefordert, sich aus inneren Angelegenheiten der Volksrepublik herauszuhalten. In den USA  hatte das Repräsentantenhaus ein Gesetz für Besserungen bei den Rechten der Uiguren in China beschlossen. Peking sieht darin nun eine grobe Einmischung Amerikas.

Hintergrund: Im Nordwesten von China leben die Uiguren, eine großteils muslimische Minderheit. Die Regierung in Peking hat die massenhafte Isolation der Uiguren in Lagern veranlasst, wo den Menschen ihre Kultur und Religion ausgetrieben werden soll. Satellitenbilder beweisen außerdem, dass das chinesische Regime Moscheen und islamische Friedhöfe in den vergangenen Jahren systematisch zerstören ließ.

UNO-Experten und Menschenrechtler sagen, dass China möglicherweise eine Million Uiguren in Straflagern in Xinjiang festhält. Die Ausmaße der Unterdrückung hat zuletzt ein internationales Team von Journalisten unter dem Namen "China Cables" ("China-Telegramme") aufgedeckt.

Erste "Absolventen" in "Bildungszentren"

China will in der nachgewiesenen Verfolgung der uigurischen Minderheit kein Problem sehen. Das Durchgreifen in Xinjiang würde sich in keiner Weise von Anti-Terror-Maßnahmen der Vereinigten Staaten unterscheiden, sagte der Gouverneur von Xinjiang, Shohrat Zakir. Zuvor hatte bereits Chinas Spitzendiplomat Yang Jiechi am Wochenende in einem Telefonat mit US-Außenminister Mike Pompeo verlangt, sich ab sofort nicht mehr in die Angelegenheiten der Volksrepublik einzumischen.

China stellt die Zwangslager als Bildungseinrichtungen dar. Gouverneur Zakir meldete dieser Logik folgend, die ersten Insassen hätten ihren "Abschluss" gemacht.

Kommentare