Asylwerber: Deutlicher Anstieg in der EU

APA4461854-2 - 01072011 - TRAISKIRCHEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT II - Flüchtlinge und Asylsuchende aufgenommen am Freitag, 1. Juli 2011, am Gelände der Erstaufnahmestelle Ost, in Traiskirchen. Die Aufnahmestelle ist der erste Aufenthaltsort für Flüchtlinge und Asylwerber in Österreich. APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER
Der Bürgerkrieg in Syrien und die Konflikte in Afghanistan sind verantwortlich für die Zunahme.

Die Zahl der Asylbewerber in der EU ist im Vorjahr deutlich gestiegen: Um 10,2 Prozent mehr Anträge als 2011 wurden im Vorjahr registriert –absolut gesprochen: Die Zahl ist von 257.815 (2010) auf 301.375 im Jahr 2011 bzw. 331.975 im Jahr 2012 gewachsen. Die meisten Asylbewerber verzeichnete nach jüngsten Angaben von Eurostat im Vorjahr Deutschland - dort kam man auf 77.540 Bewerber -, gefolgt von Frankreich (60.560) und Schweden (43.865).

Anstieg auch in Österreich

Asylwerber: Deutlicher Anstieg in der EU
Europakarte eingefärbt nach Zahl der Asylwerber, Wichtigste Herkunftsländer - Tortengrafik Grafik 0418-13-Asyl.ai, Format 88 x 123 mm
Dagegen ging die Zahl in Italien deutlich zurück - von 34.115 auf 15.715. Österreich kam auf 17.425, was einem Anstieg gegenüber 2011 um 20,8 Prozent (damals waren es 14.420) entspricht. Österreich liegt damit hinter Großbritannien (28.175) und Belgien (28.105) an sechster Stelle im EU-Vergleich. Im Vorjahr lag die Alpenrepublik noch auf Rang 7.

Im Vergleich zur Bevölkerung des jeweiligen EU-Landes liegt Österreich mit 2.065 Asylbewerbern pro Million Einwohner (2011 waren es lediglich 1.715 gewesen) nunmehr hinter Malta (4.980), Schweden (4.625), Luxemburg (3.905) und Belgien (2.535) an fünfter Stelle.

Bürgerkrieg in Syrien verantwortlich

Der Bürgerkrieg in Syrien und langandauernde Krisenherde in Afghanistan, Serbien und Pakistan sind laut einem Bericht des UNO-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR die Hauptursachen für den Anstieg von Asylanträgen in Industriestaaten. Die größte Steigerung geht dabei auf Asylanträge von Flüchtlingen aus Syrien zurück, so der Bericht, der am Donnerstag in Genf veröffentlicht wurde.

In dem Bericht wurde die Anzahl der Asylanträge in den 27 EU-Ländern, Kanada den USA sowie Südkorea, Australien, Neuseeland und der Türkei untersucht. Insgesamt wurden in diesen Ländern rund 479.000 Asylanträge registriert. "Nur im Jahr 2003 wurden mehr Asylanträge in den Industriestaaten verzeichnet", so der Bericht.

Der größte Anstieg an Flüchtlingen ist aus Syrien zu verzeichnen, die Zahl der Asylsuchenden ist aufgrund des Bürgerkrieges im Vergleich zum Jahr 2011 um 191 Prozent angestiegen. Der stärkste Flüchtlingsstrom in absoluten Zahlen kommt laut dem UNHCR-Bericht aus Afghanistan. Neben Serbien (und Kosovo) wurden vermehrt Flüchtlinge aus China und Pakistan in den Industriestaaten aufgenommen.

Meiste Flüchtlinge aus Afghanistan

In die EU-Länder selbst kamen 2012 die meisten Flüchtlinge aus Afghanistan (24.700), Syrien (21.400) und Serbien (21.500), ebenso aus den russischen Kaukasusgebieten (19.800), aus Pakistan (18.800), Somalia (12.500), dem Iran (11.700), Irak (10.400) und Georgien (9.900). Im Gegensatz zu den anderen Ländern unter den Top-5 ist Syrien mit der Verdreifachung seiner Flüchtlingszahlen erstmals in den vorderen Rängen zu finden.

Bevorzugtes Ziel der Flüchtlinge waren laut dem Bericht vor allem Deutschland und Frankreich. In Deutschland wurden erstmals seit 2001 die meisten Asylanträge nach den USA gestellt. Die meisten Anträge wurden in den Vereinigten Staaten verzeichnet, mit 17 Prozent der angenommenen Asylanträge bleibt die USA auf Platz eins im Ranking der Aufnahmeländer. In die EU wurden insgesamt 296.000 Asylanträge registriert.

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