Spanien will Regeln für "goldene Visa" für Reiche verschärfen

Spanien will Regeln für "goldene Visa" für Reiche verschärfen
Mehrere europäische Staaten haben die umstrittene Praxis, bei der Aufenthaltsgenehmigungen erkauft werden, zuletzt beendet.

Die spanische Regierung erwägt eine Verschärfung der Vergabe "goldener Visa" an reiche Investoren. Mit dem Programm wird Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürgern und ihren Familien, die in Immobilien im Land investieren, ein Aufenthaltsrecht gewährt.

Wie die spanische Tageszeitung El País am Montag berichtet, könnten die Hürden für die Erteilung von Aufenthaltsgenehmigungen für ausländische Immobilieninvestitionen entweder deutlich gehoben oder das System gänzlich abgeschafft werden.

Aufenthaltsgenehmigung um 500.000 Euro

Aktuell erlaubt die spanische Regierung Ausländerinnen und Ausländern, die in Spanien eine Immobilieninvestition von mindestens 500.000 Euro tätigen, eine Aufenthaltserlaubnis für einen Zeitraum von drei Jahren, die um weitere zwei Jahre verlängert werden kann. Die Regelung gilt auch für Investitionen von mehr als einer Million Euro in Einlagen oder Aktien spanischer Unternehmen oder Investmentgesellschaften oder Staatsanleihen im Wert von mindestens zwei Millionen Euro. 

Die geforderten Maßnahmen, die derzeit noch geprüft werden, sind nicht neu. Bereits im Februar legte die parlamentarische Gruppe Más País einen Gesetzentwurf zur Abschaffung der "goldenen Visa" vor. Íñigo Errejón, Sprecher der Fraktion, begründete die Initiative damit, dass die Situation "die Preise in die Höhe treibt und die Bewohner aus ihren Vierteln vertreibt".

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