Sorge in Italien: Werden Migranten Putins nächste "Waffe"?

Sorge in Italien: Werden Migranten Putins nächste "Waffe"?
Geheimdienstquellen vermuten den russischen Präsidenten hinter den steigenden Migrantenzahlen: Putins Ziel könnte es sein, so die italienischen Wahlen im September zu beeinflussen.

Aus Mailand, Andrea Affaticati

So zynisch es auch klingen mag, für den nationalpopulistischen Chef der Lega, Matteo Salvini, sind die Migranten, die täglich auf der sizilianischen Insel Lampedusa stranden, so etwas wie ein Geschenk: Am 25. September finden in Italien vorgezogene Parlamentswahlen statt, und Salvini ist nach Lampedusa geflogen, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Das Auffanglager ist für 350 Menschen gebaut, jetzt sind es mehr als drei Mal so viele, die unter menschenunwürdigen Zuständen dort ausharren. Sollte das Rechts-Mitte-Lager die Wahlen gewinnen, verspricht der Kreml-freundliche Salvini, Italiens Küsten wieder gegen Migranten dichtzumachen.

Dass sich im Sommer bei spiegelglattem Meer mehr Menschen von Libyen aus auf die gefährliche Mittelmeerroute wagen, ist nichts Neues. Heuer sind es aber ungewöhnlich viele. Im Vorjahr waren es insgesamt knapp 29.000. Aber heuer sind schon mehr als 41.000 angekommen.

Das wirft die Frage auf, ob hinter diesem steigenden Migrantenfluss nicht jemand stecke – vielleicht der Kreml –, der auf diese Weise versucht, die Wahlen in Italien zu beeinflussen.

Die Aussage einer qualifizierten Quelle der italienischen Geheimdienste nährt diese Vermutung: „Libyen ist eine auf die italienischen Parlamentswahlen gerichtete Kanone“, sagte ein Geheimdienstmitarbeiter der italienischen Tageszeitung La Repubblica.

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