Solidaritätskorps: Die EU sucht helfende Hände
Unter der Devise "In die Zukunft investieren" präsentierte die EU-Kommission am Mittwoch eine Reihe von Maßnahmen für die junge Generation von 18 bis 30 Jahren. Zwischen zwei und zwölf Monate haben Junge die Möglichkeit, sich bei Krisen zu engagieren. Gedacht ist dabei an freiwillige Einsätze in Flüchtlingslagern oder bei Naturkatastrophen. Die Arbeit im Rahmen des Solidaritätskorps wird von der EU-Kommission bezahlt. Interessenten müssen sich zuvor aber registrieren (http://europa.eu/solidarity-corps).
"Solidarität ist der Kitt unserer Gesellschaft, die Basis der Europäischen Union", sagte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Er initiierte das Projekt, um den Jungen die Chance zu geben, Erfahrungen im EU-Ausland zu sammeln und das Gefühl für Europa zu stärken.
Die Kommission hofft auf 100.000 Teilnehmer bis 2020. Mit ersten Einsätzen wird aber erst in einigen Monaten gerechnet. Vor dem Einsatz gilt es eine Erklärung zur Unterstützung europäischer Werte, darunter Solidarität und Respekt für die Menschenwürde, zu unterschreiben. Die Registrierung ist noch keine Garantie, dass man tatsächlich eingesetzt wird. Das hängt vom Projekt ab und wie es den Interessen der Bewerber entspricht.
EU-Stipendium
Offen steht das Korps jungen Menschen aus allen EU- und EWR-Staaten. Dabei gibt es zwei Varianten: Entweder man engagiert sich vollzeit freiwillig und bekommt dafür ein Stipendium für Lebensunterhalt, Reisekosten und Versicherungsschutz. Oder man wird in einen Job oder ein Praktikum mit Arbeitsvertrag vermittelt. Partner des Solidaritätskorps sind Hilfsorganisationen, lokale Behörden oder auch Unternehmen.
Das Korps ist für die Kommission ein Versuch, die Jugendarbeitslosigkeit einzudämmen. Dabei soll die vor drei Jahren geschaffene Beschäftigungsgarantie, die von Österreich übernommen wurde, gestärkt werden. Mehr als 14 Millionen Jugendliche haben seit 2014 von der Jugendgarantie profitiert. Alle unter 25 Jahren, die nach der Schule keine Arbeit finden, haben die Garantie, dass sie innerhalb von vier Monaten ein Angebot für ein Praktikum, eine Lehrstelle oder eine Fortbildung erhalten. Die Mittel dafür sind von 6,4 auf 8,4 Milliarden Euro aufgestockt worden.
"Erasmus plus"
Um die Mobilität zu erhöhen, wird das "Erasmus plus"-Programm erweitert. 50.000 Jugendlichen sollte die Möglichkeit gegeben werden, mindestens sechs Monate in einem anderen EU-Staat zu verbringen. Ziel von "Erasmus plus" ist es, vor allem Junge aus sozial schwachen Schichten zu fördern.
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