So tickt die Vorsitzende der Höchstrichter, die über Israels Justizreform urteilen

Höchstrichterin Esther Chayut
Esther Chayut steht vor der kniffligsten Entscheidung ihrer Karriere, die über Wohl und Wehe des Landes entscheidet. Denn manche sehen schon einen Bürgerkrieg heraufdämmern.

Israels Parlament, die Knesset, geht kommende Woche in den Urlaub. Hinter den Kulissen jedoch sollen die Vorbereitungen zur Ausweitung der Justizreform ungebremst weitergehen. Mit der weitgehenden Abschaffung richterlicher Einspruchsmöglichkeiten gegen Regierungsentscheidungen feierten die Betreiber der umstrittenen Änderungen letzte Woche einen Erfolg. Den die Opposition hingegen als Justizputsch wertet: Gegen Israels demokratische Gewaltenteilung.

Darum wollen auch die Demonstranten nach 30 Wochen Dauerprotest nicht in die Sommerpause. Sie versammeln sich jetzt auf dem Hügel gegenüber der Knesset. Vor dem Obersten Gericht. Dessen Richter sollen über die Angemessenheit der Reform entscheiden. Esther Chayut ist die Präsidentin des Gremiums. Das Urteil „in eigener Sache“ könnte die letzte Amtshandlung der 69-Jährigen vor ihrem Ruhestand sein. Eine undankbare Aufgabe. Sie könnte Israels Spaltung noch einmal vertiefen.

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