Sieg für Sinn Fein bei Kommunalwahl in Nordirland zeichnet sich ab

Sieg für Sinn Fein bei Kommunalwahl in Nordirland zeichnet sich ab
Bereits bei regionaler Parlamentswahl vor einem Jahr erstmals mit den meisten Stimmen. Die Partei tritt für die Vereinigung mit Irland ein.

Bei der Kommunalwahl in Nordirland deutet sich erstmals ein Sieg einer Partei an, die für die Vereinigung mit dem EU-Nachbarland Irland eintritt. Nach Auszählung von 311 der 462 Sitze lag die katholisch-republikanische Partei Sinn Fein mit 104 Mandaten klar in Führung. Die stärkste protestantisch-unionistische Kraft DUP hatte bis Samstagvormittag 85 Sitze gewonnen, wie die Zeitung "Belfast Telegraph" berichtete.

Sinn Fein hatte bereits bei der regionalen Parlamentswahl vor einem Jahr erstmals die meisten Stimmen erhalten. Die Wahl am Donnerstag habe die nordirische Politik "dramatisch verändert", kommentierte die Zeitung. Der Rückhalt für die Befürworter der Union mit Großbritannien bröckele weiter, während sich die Republikaner zunehmend um Sinn Fein scharrten.

Wegen des komplizierten Wahlsystems wurde am Wochenende noch ausgezählt. Wann ein Endergebnis feststeht, war unklar. Wahlberechtigt waren rund 1,3 Millionen Menschen im kleinsten britischen Landesteil.

Nordirland ist derzeit politisch gelähmt. Die DUP boykottiert seit fast einem Jahr die vorgeschriebene Einheitsregierung mit Sinn Fein im Regionalparlament. Grund ist, dass die Partei die Brexit-Regeln für die Provinz ablehnt, auf die sich Großbritannien und die EU geeinigt hatten. Die Unionisten fürchten, dass Nordirland dadurch immer weiter von London abgeschnitten wird.

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