Selenskij fordert mehr Feuerkraft von den USA

Ukraines Präsident Selenskij sprach zu den Abgeordneten des US-Kongresses
„Wir brauchen Sie“. Bewegende Rede des ukrainischen Präsidenten mit Horror-Video im amerikanischen Kongress – US-Präsident Joe Biden stockt Militärhilfe um 800 Millionen Dollar auf

Aus Washington von Dirk Hautkapp

Es war die erwartete Mischung aus Flehen, trotziger Wehrhaftigkeit und zu Herzen gehender Emotion, die Wolodimir Selenskij am Mittwoch per Video in das Kapitol von Washington schickte. Nach ähnlich wuchtigen Auftritten vor den Parlamenten in Großbritannien und Kanada redete der aus Kiew zugeschaltete ukrainische Präsident den US-Parlamentariern fulminant ins Gewissen.

Er bat eindringlich um mehr und wirkungsvollere Militärhilfe gegen Moskau – vor allem aus der Luft. „Wir brauchen Sie jetzt“, rief er den Abgeordneten zu und bediente sich historischer Vergleiche. „Denken Sie an Pearl Harbor“, sagte Selenskij und erinnerte an den Überraschungsangriff Japans auf die US-Pazifikflotte im Dezember 1941. „Wenn Sie an die Ukraine denken, dann erinnern Sie sich an die Angriffe vom 11. September 2001.“ Beide Attacken auf Amerika kamen aus der Luft.

Die Ukraine erlebe seit drei Wochen jeden Tag, jede Nacht Pearl Harbor und 9/11, sagte der Präsident. Wenn es zu viel verlangt sei, eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten, um den Terror Russlands zu stoppen, dann müsse Amerika seinem Land mit Kampfjets und Flugabwehrsystemen helfen; etwa mit S-300-Systemen aus sowjetischer Produktion, wie sie in den NATO-Ländern Slowakei, Bulgarien und Griechenland vorrätig sind. Denn Russland habe den Himmel über der Ukraine in eine „Quelle des Todes verwandelt“.

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