Selenskij entlässt weitere Geheimdienstmitarbeiter

Dutch PM Rutte in Ukraine
Nicht wegen Verrat, sondern wegen "unbefriedigende Arbeitsergebnisse".

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij hat die Entlassung von 28 Mitarbeitern des ukrainischen Geheimdienstes SBU angekündigt. Es gehe um unterschiedlich hohe Posten und Funktionen, "aber die Begründungen sind ähnlich: unbefriedigende Arbeitsergebnisse", sagte Selenskij in seiner täglichen Videoansprache am Montagabend. 

Nach der Absetzung des ukrainischen Geheimdienstchefs Iwan Bakanow am Vortag hat Präsident Wolodymyr Selenskij dessen bisherigen Stellvertreter zum Interimschef gemacht. Einem Erlass vom Montag zufolge soll Wassyl Maljuk vorerst den Geheimdienst SBU leiten. Der 39-Jährige war seit März der erste Stellvertreter von Bakanow. Der Militär hat seine juristische Ausbildung an der Geheimdienstakademie erhalten, anschließend arbeitete er in den Korruptionsbekämpfungsstrukturen der Behörde.

60 Mitarbeiter in Separatistengebiet

Am Vortag hatte er nicht nur seinen Geheimdienstchef und Jugendfreund Iwan Bakanow entlassen, sondern auch die Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa suspendiert. Wenig später beantragte Selenskij die Entlassung von Bakanow offiziell im Parlament. Nun stellte der ukrainische Präsident eine Revision der gesamten Arbeit des Geheimdienstes in Aussicht.

Selenskij hatte sich zuletzt verärgert darüber geäußert, dass mehr als 60 Mitarbeiter von SBU und Generalstaatsanwaltschaft in den besetzten Gebieten geblieben seien. Kiew wertet dies als Hochverrat.

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