Selbstmordattentäter von Ankara war Türke

Forensische Experten am Schauplatz der Explosion in Ankara
Die Ergebnisse eines DNA-Tests sollen Angaben der türkischen Regierung widersprechen.

Der Selbstmordattentäter von Ankara stammt nach einem Bericht aus der osttürkischen Stadt Van. Das habe ein DNA-Test ergeben, meldete die Zeitung Hürriyet am Dienstag. Die Ergebnisse widersprechen damit Angaben der türkischen Regierung, die kurz nach dem Anschlag gesagt hatte, der Attentäter sei in der nordsyrischen Stadt Amuda geboren worden.

Das Testergebnis bestätigt Angaben der Gruppe Freiheitsfalken Kurdistans (TAK), die sich zu dem Anschlag bekannt hatte. Die TAK hatte erklärt, der im Jahr 1989 geboren Abdulbaki Sömer aus Van habe den Anschlag durchgeführt.

Verwirrung

Die Verwirrung kam zustande, weil sich der Attentäter in der Türkei unter dem Namen Salih Neccar als Flüchtling registriert hatte, wie Hürriyet weiter berichtete. Die türkischen Behörden hätten die Angaben zu Geburtsjahr und Ort aus den Unterlagen der Registrierung übernommen. Erst durch den DNA-Abgleich mit dem Vater des Täters habe sich herausgestellt, dass es sich bei Abdulbaki Sömer und Salih Neccar um dieselbe Person handele.

Splittergruppe

Der Attentäter hatte vor rund einer Woche in der Hauptstadt Ankara 28 Menschen mit in den Tod gerissen. Die TAK ist eine Splittergruppe der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Die türkische Regierung beschuldigt die kurdischen Milizen YPG, den Anschlag gemeinsam mit PKK und TAK geplant und ausgeführt zu haben.

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