Schwere Zusammenstöße bei Protesten in Venezuela

Apokalyptische Bilder aus Venezuela
Demonstrationen für Pressefreiheit zum zehnten Jahrestag der Schließung eines regierungskritischen TV-Senders eskalierten völlig.

Bei einer Demonstration für die Pressefreiheit in Venezuela ist es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Vermummte und mit Schutzmasken ausgestattete Jugendliche blockierten eine Autobahn durch die Hauptstadt Caracas mit Lkws und Barrikaden und setzten sie in Brand. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Kundgebung aufzulösen. Die Demonstranten antworteten mit Wurfgeschoßen und Molotow-Cocktails.

Anlass für die Demonstration war die Schließung des regierungskritischen Fernsehsenders RCTV vor zehn Jahren. Der damalige Präsident Hugo Chavez rief stattdessen den neuen Staatssender TVES ins Leben. Chavez Nachfolger Nicolas Maduro erklärte, TVES stehe seit zehn Jahren für "humanistisches Fernsehen".

Schwere Zusammenstöße bei Protesten in Venezuela
A Venezuelan opposition activist wearing a mask clashes with riot police during a demonstration against Venezuelan President Nicolas Maduro in Caracas on May 27, 2017. Demonstrations that got underway in late March have claimed the lives of 58 people, as opposition leaders seek to ramp up pressure on Venezuela's leftist president, whose already-low popularity has cratered amid ongoing shortages of food and medicines, among other economic woes. / AFP PHOTO / LUIS ROBAYO
Die Opposition in Venezuela kämpft seit Monaten für eine Volksabstimmung über eine Amtsenthebung Maduros. Sie macht ihn für die schwere Wirtschaftskrise in dem südamerikanischen Land verantwortlich, die zu dramatischen Versorgungsengpässen geführt hat.

Schon 58 Tote

Seit Anfang April kommt es nahezu täglich zu Straßenschlachten zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten. Bei den Protesten wurden bisher 58 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt.

Am Freitag starb ein 33-jähriger Mann, der am Vortag bei einer Demonstration in der Stadt Cabudare verletzt worden war.

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