Schwere Verstimmung zwischen Ankara und Paris

Erdogan tobt nach dem Besuch einer kurdischen Delegation in Paris.

Nach dem Besuch einer Delegation von syrischen Kurden-Politikern in Paris schäumt die türkische Regierung. Frankreich habe „nach diesem Verhalten kein Recht mehr, sich über eine einzige Terrororganisation, einen einzigen Terroristen oder einen einzigen Ter roranschlag zu be schweren.“

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte zuvor eine Abordnung der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) empfangen. Die SDF sind eine Dachorganisation von Milizen, die den Nordosten Syriens kontrollieren. Die USA, Frankreich und Kanada unterstützen die SDF mit Sondereinheiten am Boden.

Dominiert werden die SDF von der Kurdenmiliz YPG, die ideologisch der als Terrororganisation gelisteten linken PKK nahesteht. Die Türkei betrachtet die SDF daher als Terrorgruppe. Die türkische Offensive in der nordwestsyrischen Region Afrin, die eine Massenflucht aus der Region zur Folge hatte, richtete sich gegen die SDF. Und Erdoğan hat bereits angekündigt, nun auch SDF-kontrollierte Gebiete im Nordosten des Landes ins Visier nehmen zu wollen.

Nach dem Treffen mit Macron in Paris hieß es in kurdischen Medien, Frankreich habe den SDF verstärkte militärische Unterstützung angeboten. Aus dem Élysée-Palast hieß es dazu, man plane keine neuen Militäroperationen in Syrien außerhalb der internationalen Allianz. Die Zusammenarbeit Frankreichs mit den SDF richte sich auch nicht gegen die Türkei. Sie diene lediglich zur Stabilisierung einer Sicherheitszone, um ein „Wiederaufleben“ der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zu verhindern.

Kommentare