Schottland: Ex-Regierungschef wegen sexueller Übergriffe angeklagt

Alex Salmond
Zehn ehemalige Mitarbeiterinnen beschuldigen Alexander Salomond, sie begrapscht und geküsst zu haben.

Schottlands Ex-Regierungschef Alexander Salmond muss sich seit Montag vor Gericht verantworten, weil ihm zehn Frauen sexuelle Übergriffe vorwerfen. Er soll die Taten während seiner Amtszeit begangen haben. Salmond bezeichnete sich bislang als unschuldig. Bei den Opfern soll es sich um Mitarbeiterinnen handeln.

Der 65-Jährige muss sich gegen insgesamt 14 Anklagepunkte verteidigen, darunter eine versuchte Vergewaltigung in seinem offiziellen Amtssitz in Edinburgh. Salmond soll mehrfach Frauen auch gegen ihren Willen begrapscht und geküsst haben. Es wird damit gerechnet, dass der Prozess etwa vier Wochen dauert.
Die Vorfälle sollen sich zwischen Juni 2008 und November 2014 ereignet haben - auch im schottischen Parlament, in einem Auto, in einem Club und im Restaurant. Der Ex-Regierungschef hatte angekündigt, dass er sich bis zum Äußersten verteidigen werde.

Der Politiker gab seine Mitgliedschaft in der Schottischen Nationalpartei (SNP) auf, weil er sich im Zusammenhang mit den Vorwürfen unfair behandelt fühlte. Regierungschefin Nicola Sturgeon hatte auf eine ernsthafte Prüfung der Beschwerden gepocht.

Salmond gilt als Vorkämpfer für die schottische Unabhängigkeit. Er war von 2007 bis 2014 Chef der Regionalregierung Schottlands. Nach dem gescheiterten Unabhängigkeitsreferendum in dem britischen Landesteil trat er von seinem Posten zurück.

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