Schallenberg besorgt über drohende Umweltkatastrophe vor Jemen

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Österreichs Außenminister bietet jemenitischem Amtskollegen Unterstützung im Friedensprozess an.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) zeigt sich besorgt über eine drohende Umweltkatastrophe durch einen maroden Öltanker vor der Küste Jemens. "Hier dümpelt eine tickende Zeitbombe im Roten Meer. Das letzte, was der Jemen jetzt braucht ist neben der humanitären auch noch eine Umweltkatastrophe", sagte Schallenberg am Donnerstag nach einem Gespräch mit dem jemenitischen Außenminister Ahmed Awad Bin Mubarak.

Schallenberg sprach nach Angaben des Außenministeriums in einer Videokonferenz mit dem im Dezember 2020 ernannten jemenitischen Außenminister. Die jemenitische Regierung war im Dezember aus dem Exil im saudischen Riad nach Aden zurückgekehrt. Bei ihrer Rückkehr kam es zu einem Anschlag auf den Flughafen in Aden mit zahlreichen Toten und über hundert Verletzten. Österreich hat den Anschlag aufs Schärfste verurteilt. "Die Präsenz der Regierung in Aden ist ein wichtiges Signal an die jemenitische Bevölkerung aber auch an die internationale Gemeinschaft", sagte Schallenberg. Auch die Einbindung von Vertretern des Südens in die Regierung sei ein wichtiger Schritt, um die Spaltung des Landes zu überwinden.

Houthis verwehren Zutritt

Saudi-Arabien führt eine Gruppe sunnitisch geprägter Golf-Staaten im Kampf gegen die schiitischen Houthi-Rebellen im Jemen an. Die Houthis werden vom Iran unterstützt, dem Erzfeind Saudi-Arabiens. Der Bürgerkrieg gilt als weltweit größte humanitäre Katastrophe.

Die Houthis würden UNO-Experten seit langem den Zutritt zu dem Öltanker verwehren, erklärte Schallenberg. Die Außenminister besprachen auch die Entscheidung der neuen US-amerikanischen Biden-Administration zur Überprüfung der Listung der Houthis als Terrororganisation. Der Beschluss war noch von der Trump-Administration gefällt worden und wurde von humanitären Organisationen heftig kritisiert.

Schallenberg forderte, dass "humanitäre Akteure ihre Arbeit ungehindert machen können". Es müsse mittlerweile allen Seiten klar sein, "dass nur der Weg des Dialogs zum Ziel führen kann". Österreich unterstütze die Bemühungen des UNO-Sondergesandten Martin Griffiths. "Wir haben in letzter Zeit bescheidene Fortschritte gesehen, etwa beim Austausch von Gefangenen. Aber eine nachhaltige Waffenruhe oder einen belastbaren politischen Dialog gibt es noch immer nicht", so Schallenberg. Er habe dem jemenitischen Außenminister die volle Unterstützung Österreichs angeboten, wenn es darum gehe, den UNO-geführten Friedensprozess voranzutreiben.

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