Satire-Sendung nach Witzen über Armeechef gestoppt

Der beliebte Satiriker Bassem Youssef wurde suspendiert. Er hatte Armeechef al-Sisi und Übergangspräsident Mansour kritisiert.

Die beliebte Late-Night-Show des ägyptischen Satirikers Bassem Youssef ist am Freitag kurz vor der Ausstrahlung aus dem Programm genommen worden. Youssef habe sich nicht an die redaktionellen Richtlinien gehalten und mehr Geld verlangt, teilte der private Sender CBC mit. Youssef hatte sich in der ersten Sendung nach einer langen Sommerpause über die Fans von Militärchef Abdel Fattah al-Sisi lustig gemacht, Übergangspräsidenten Adly Mansour aufs Korn genommen und die Rückkehr des Polizeistaats in den vergangenen Monaten beklagt.

Die neueste Folge der Sendung "Al Bernameg" ("Das Programm") habe gezeigt, dass der Moderator und seine Produzenten darauf bestünden, die redaktionellen Richtlinien zu verletzen, zitierte der britische Nachrichtensender BBC auf seiner Webseite aus der Mitteilung von CBC vom Freitagabend. Details zu den Gründen für die Aussetzung der Sendung seien keine genannt worden. Die Satire-Show werde aber suspendiert bleiben, bis die Probleme gelöst seien, hieß es.

Gegen Youssef läuft schon seit der Herrschaftszeit des vom Militär abgesetzten, frei gewählten Präsidenten Mohammed Mursi ein Verfahren wegen "Beleidigung des Präsidenten". Lokale Medien hatten am Donnerstag gemeldet, das Verfahren sei nach Mursis Sturz im Sommer nicht eingestellt worden, da das Gesetz "unabhängig von der Person des Präsidenten" Gültigkeit habe. Gegen den Islamisten Mursi hatte es Massenproteste gegeben. Beobachter werteten dies als Versuch, den Fernsehstar, der erheblichen Einfluss auf die öffentliche Meinung in Ägypten hat, einzuschüchtern.

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