Der Gipfel war schon vorbei, da wurde es noch hektisch
Hektischer Ausklang. Die Staats- und Regierungschefs waren schon vom Salzburger EU-Gipfel abgereist und die über weite Strecken friedliche Demonstration bereits beendet, als die Proteste doch noch zu eskalieren drohten. In der Nähe der Schlusskundgebung im Volksgarten kam es zu Konfrontationen zwischen Demonstranten und der Polizei.
Die Exekutive setzte Pfefferspray ein, es kam zu einer Sitzblockade auf einer stark befahrenen Straße. Kurz vor der gewaltsamen Auflösung konnten Verhandler doch noch ein letztlich friedliches Ende der Auseinandersetzung erreichen. Es gab einen leicht Verletzten, eine Person befand sich am Abend noch in Polizeigewahrsam.
Aufs Auto verzichtet
Zuvor hatten rund 1000 Demonstranten gegen die „Abschottungspolitik der EU, dass tausende Menschen im Mittelmeer ertrinken und für soziale Rechte in der EU“ demonstriert, wie Alina Kugler, Sprecherin der veranstaltenden Plattform „Solidarisches Salzburg“, sagte.
Auch die „Omas gegen Rechts“ waren Teil der Demonstration. „Das, was sich Europa in den letzten Jahren geleistet hat, war ein Niedergang. Wir sind alle mit den Flüchtlingen ins Mittelmeer gefallen, weil wir keine Würde und keinen Anstand mehr haben. Wir haben das alles verloren, weil wir zugeschaut haben“, sagte Gründerin Monika Salzer.
Während der Demonstration und der Abreise der Gipfelteilnehmer kam es zu zahlreichen Staus. Davor war der Tag – abgesehen von kleineren Staus im Morgenverkehr – ruhig verlaufen. Daran hatten wohl auch die Salzburger selbst großen Anteil, viele verzichteten offenbar am Donnerstag auf ihr Auto.
Salzburger am Kirtag
Auf den Straßen war so wenig los wie sonst nur an einem Wochenende. Die prominenten Gäste ließen die Salzburger größtenteils kalt. Nur einige Dutzend Schaulustige verfolgten Ankunft und Abreise der Gäste.
Einheimische und Touristen waren eher auf der anderen Seite der Salzach, bei der Eröffnung des größten Volksfestes der Stadt, dem Ruperti-Kirtag anzutreffen. Von dessen Besuch ließen sich die Salzburger nicht abhalten. Langjährige Standler berichteten von guten Umsätzen wie in anderen Jahren.
Matthias Nagl
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