Romney in Israel erneut im Fettnäpfchen

Romney in Israel erneut im Fettnäpfchen
Nach dem Olympia-Eklat der nächste Fehlschlag des Republikaners Mitt Romney: Er hat Jerusalem als "Israels Hauptstadt" bezeichnet.

In London hat sich der designierte republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney erst kürzlich den Unmut der Briten zugezogen, als er die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Olympischen Spiele als nicht ausreichend bezeichnete - jetzt der erneute Tritt ins Fettnäpfchen: Der Republikaner hat Jerusalem am Sonntag als "Israels Hauptstadt" bezeichnet. Bei einem Besuch in Jerusalem sagte Romney an der Seite von Bürgermeister Nir Barkat, er sei "sehr bewegt", sich in "Jerusalem, Israels Hauptstadt" aufzuhalten.

Romney hielt auf Einladung der Jerusalem-Stiftung vor der Kulisse der Jerusalemer Stadtmauer einen Vortrag. Die USA erkennen Jerusalem offiziell nicht als Hauptstadt Israels an. Ebenso wie die meisten anderen Staaten haben die USA ihre Botschaft in Tel Aviv.

"Inakzeptabel"

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Der palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erakat bezeichnete Romneys Worte als "inakzeptabel". Mit der Erklärung zum Status Jerusalems schade Romney "den US-Interessen in der Region" und den Bemühungen um Frieden, Sicherheit und Stabilität, fügte Erakat hinzu. Mit seinen Erklärungen unterstütze der Präsidentschaftsbewerber die israelische Besatzung des Ostteils der Stadt und die Siedlungspolitik.

Als der aktuelle US-Präsident Barack Obama sich 2008 in Israel aufhielt, hatte er ebenfalls von Jerusalem als Hauptstadt gesprochen, allerdings für die Zukunft. Obama verknüpfte die Aussage, Jerusalem werde die Hauptstadt Israels sein, mit einem Hinweis darauf, dass zunächst eine abschließende Einigung zwischen Israel und den Palästinensern über die umstrittenen Gebiete gefunden werden müsse. Der Ostteil Jerusalems wurde von Israel 1967 erobert. Seither siedelten sich dort mehr als 200.000 jüdische Siedler an. Die Palästinenser wollen im Ostteil Jerusalems die Hauptstadt ihres eigenen Staates einrichten.

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