Referendum: Puerto Rico will vollwertiger US-Staat werden

Kandidaten für den US-Kongress
In einer nicht bindenden Volksabstimmung sprachen sich 52 Prozent der Bewohner des US-Außengebietes dafür aus.

In einem nicht bindenden Referendum hat sich die Mehrheit der Puerto Ricaner für eine Aufwertung des US-Außengebiets zu einem vollwertigen Bundesstaat ausgesprochen. 52 Prozent der Wähler stimmten am Dienstag dafür, einen neuen Status für die Karibikinsel anzustreben. "Das ist eine solide, klare Entscheidung", sagte die Vertreterin von Puerto Rico im US-Kongress, Jenniffer González. "Sowohl Republikaner als auch Demokraten müssen verstehen, dass Puerto Rico es leid ist, ein Außengebiet zu sein."

Als US-Außengebiet hat Puerto Rico einen Sonderstatus. Zwar sind die rund 3,4 Millionen Puerto Ricaner US-Bürger, allerdings dürfen sie beispielsweise bei der Präsidentenwahl nicht abstimmen. Im Repräsentantenhaus werden sie von einer Delegierten vertreten, die aber über kein Stimmrecht verfügt.

Bereits drittes Votum

Es war nicht das erste Mal, dass sich die Puerto Ricaner für eine Aufwertung zum Bundesstaat aussprachen. Allerdings war das Referendum bei den vorherigen Anläufen 2012 und 2017 von Bewegungen, die die vollständige Unabhängigkeit der Insel oder einen Status als frei assoziierter Staat anstrebten, boykottiert worden. Die aktuelle Entscheidung hat keine bindende Kraft. Der Prozess zur Aufnahme von Puerto Rico als Bundesstaat müsste vom US-Kongress eingeleitet werden.

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