FPÖ zu Lega-Nord-Parteitag geladen

Bislang scheiterte eine Kooperation europa-feindlicher Parteien an gegenseitigem Misstrauen und unterschiedlichen Zielen. Nun rücken Europas Rechtspopulisten näher zusammen.
Beim Kongress will die Lega Nord über mögliche Allianzen mit anderen EU-kritischen Parteien beraten.

Am Mittwoch kündigten die Vorsitzende der französischen Front National, Marine Le Pen und der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders ein Rechtsbündnis in Europa an (mehr dazu...). "Damit beginnt die Befreiung von der Elite und Europa, dem Monster in Brüssel", tönte der Niederländer. Tags darauf fand in Wien ein nicht offizielles Treffen "befreundeter Parteien" statt, nannte der freiheitliche EU-Abgeordnete Andreas Mölzer die Zusammenkunft. Als "befreundete Parteien" gelten die belgische Vlaams Belang, in den Niederlanden die "Partei für die Freiheit" (PVV) von Geert Wilders, in Frankreich die Front National unter Marine Le Pen, die Schwedendemokraten und die italienische Lega Nord.

Von letzterer wurde nun die FPÖ-Spitze nun zu ihrem am 15. Dezember in Turin geplanten Parteitag einladen, bei dem der neue Lega-Chef gewählt wird. Beim Kongress will die Lega Nord über mögliche Allianzen mit anderen EU-kritischen Parteien in Hinblick auf die Europawahlen im kommenden Frühjahr beraten.

"Ich hoffe, dass wir die FPÖ, (die Vorsitzende der französischen Front National) Marine Le Pen und (den niederländischen Rechtspopulisten) Geert Wilders in Turin als Gäste haben werden", betonte der EU-Parlamentarier der Lega, Matteo Salvini, nach Angaben italienischer Medien.

Allianz

Salvini zeigte sich zuversichtlich, dass es zu einer Allianz der rechtsgerichteten, EU-kritischen Parteien kommen werde. Die Lega habe mit ihnen gemeinsame Positionen über Themen wie Euro, Kampf gegen die illegale Einwanderung und Macht der Banken.

Der 40-jährige Salvini hat seine Kandidatur um die Führung der Lega Nord eingereicht. Ins Rennen um den Lega-Vorsitz geht auch Parteigründer Umberto Bossi, der das Ruder der Partei im April 2012 infolge eines Skandals um veruntreute Parteigelder verloren hatte. Die Oppositionspartei wird seitdem von Roberto Maroni geführt, der sich ab Dezember ganz seiner Rolle als Präsident der Region Lombardei widmen will.

Bilder: Die führenden Rechtspopulisten in Europa

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