Rebellen in Angst vor Giftgaseinsatz durch Assad

Der mögliche Chemiewaffeneinsatz in Syrien lässt den Druck auf die USA wachsen.

Kämpfer der syrischen Rebellen fürchten Giftgasangriffe der Regierung: Eine abgeschnittene leere Plastikflasche, zerstoßene Holzkohle, Cola und Gaze – damit fertigen sie eine behelfsmäßige Gasmaske. Ob die als Schutz taugt, bleibt mehr als fraglich. Aber die Maske zu verwenden, sei besser, als sich bloß ein nasses Handtuch vors Gesicht zu drücken, meint einer der Männer gegenüber einem Reporter der Agentur AFP.

In den syrischen Bergen hält sich das Gerücht, die Regierungsarmee habe sich aus Dörfern nahe der Frontlinie zurückgezogen. Und Regierungssoldaten sollen echte Gasmasken bekommen haben, Rebellen befürchten daher einen bevorstehenden Giftgaseinsatz. Eine unabhängige Überprüfung der Gerüchte ist unmöglich.

Der syrische Oppositionsführer Hitto bat die USA in einem Interview mit dem Sender CBS um Hilfe: Eine Flugverbotszone, einzelne, gezielte Luftschläge und sichere Korridore für Lieferungen von Lebensmitteln und Medikamenten an die Zivilbevölkerung seien notwendig.

Druck auf Obama

Angesichts der Hinweise auf einen möglichen Chemiewaffeneinsatz in Syrien wächst der Druck auf US-Präsident Barack Obama. Auch in Israel wurden Forderungen nach einem militärischen Eingreifen laut, die „rote Linie“ sei überschritten. Doch der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, warnte am Samstag: „Ich möchte nicht sehen, dass Israel die Amerikaner zwingt, Maßnahmen zu ergreifen“, sagte er im Deutschlandfunk. Die moralische, politische und diplomatische Latte habe Obama gelegt. „Das ist meines Erachtens hoch genug.“ Die USA sollten die Staatengemeinschaft durch die Vereinten Nationen mobilisieren. Stein: „Der militärische Weg ist nicht der einzige.“

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