Reaktionen aus Österreich zum Tod des "Maximo Lider"

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Wie kaum ein anderer habe er die Hoffnungen von Millionen auf eine gerechtere Welt verkörpert.

Ex-Bundespräsident Heinz Fischer und Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) haben am Samstag den verstorbenen kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro als große Persönlichkeit gewürdigt. Castro sei jemand gewesen, dem "man die Bezeichnung 'historisch' nicht versagen kann", sagte Fischer. Für viele Menschen hätte Castro "die Hoffnung auf eine gerechtere Welt" verkörpert, meinte Bures.

Fischer sehr berührt

Die Motive der Revolution gegen den kubanischen Diktator Fulgencio Batista verdienten Anerkennung und hätten weltweit Aufsehen erregt und auch viel Zustimmung gefunden, so Fischer. Aber das historische Gesetz, das Revolutionen in den allermeisten Fällen zu neuen autoritären Strukturen führten, hätte sich auch in Kuba bewahrheitet. Umso wichtiger seien daher die Bemühungen aus jüngster Zeit, das Land zu öffnen. "Ich bin Fidel Castro zum ersten Mal im Jahr 1980 in Havanna begegnet und war von seiner Persönlichkeit und seiner Ausstrahlungskraft, die er sich bis ins hohe Alter bewahrt hat, sehr beeindruckt. Die Nachricht vom Tode Fidel Castros hat mich menschlich sehr berührt, und ich möchte seinem Bruder Raul Castro und dem kubanischen Volk meine aufrichtige Anteilnahme zum Ausdruck bringen", so Fischer.

Eine gerechtere Welt

Castro, der Kuba über fast 50 Jahre lang geführt hat, habe zweifellos auch auf internationaler Ebene zu den prägendsten politischen Persönlichkeiten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezählt, erklärte Bures. Wie kaum ein anderer habe er die Hoffnungen von Millionen auf eine gerechtere Welt verkörpert. "Sein Kampf für eine gerechtere Welt ging allerdings auch mit Verletzungen und Einschränkungen demokratischer und menschenrechtlicher Grundwerte in Kuba einher", so Bures. Der zuletzt eingeleitete Prozess einer Demokratisierung und Öffnung Kubas böte gemeinsam mit der deutlichen Verbesserung im Verhältnis zu den USA die Chance, dass das kubanische Volk sein volles Potenzial entfalten könne. "Es ist zu hoffen, dass der von Präsident Obama so mutig eingeschlagene neue Weg im Umgang mit Kuba auch von seinem gewählten Nachfolger fortgesetzt wird", sagte die Nationalratspräsidentin.

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