Radovan Karadzic nennt seine Verurteilung "monströs"

Karadzic fordert sofortige Freilassung.
Der frühere Serbenführer erhielt unter anderem wegen Völkermords 40 Jahre Haft.

Der zu 40 Jahren Gefängnis verurteilte frühere bosnische Serbenführer Radovan Karadzic hat die Entscheidung des UN-Kriegsverbrechertribunals als "monströs" bezeichnet. Bei einer Anhörung zu seinen Haftbedingungen sagte er am Mittwoch vor Gericht in Den Haag zudem erneut, er sei in allen Anklagepunkten unschuldig. Er forderte seine umgehende Freilassung, um seine Berufung vorbereiten zu können.

Persönliche Verantwortung für Massaker von Srebrenica

Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hatte den 70-jährigen Karadzic Ende März unter anderem wegen Völkermords, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Bosnienkriegs der Jahre 1992 bis 1995 schuldig gesprochen. Karadzic trägt demnach persönlich Verantwortung für das Massaker im bosnischen Srebrenica. Er wurde zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt.

Karadzic sagte nun am Mittwoch, er habe im Vorfeld der Urteilsverkündung schon seine Koffer gepackt, weil er davon ausgegangen sei, freigesprochen zu werden. Auch die Anklage selbst sei "monströs" gewesen. Die "einzige richtige Entscheidung" wäre ein Freispruch gewesen.

Kommentare