Sicherheitsexperte: "Putin hat die Erreichung des Maximalzieles klar verfehlt“

Sicherheitsexperte: "Putin hat die Erreichung des Maximalzieles klar verfehlt“
Der Sicherheitsexperte Gustav Gustenau über den aktuellen Stand und mögliche Szenarien im Krieg in der Ukraine.

Ein „klassisches Patt“ – so charakterisiert der österreichische Sicherheitsexperte, Brigadier Gustav Gustenau die Situation auf den ukrainischen Schlachtfeldern. Derzeit zwar mit leichten Vorteilen für die Russen, doch die Zeit spiele Kiew in die Karten: „Je länger der Abnützungskrieg dauert, desto mehr Waffen kann der Westen ins Land bringen – das ist logistisch ja gar kein leichtes Unterfangen. Umgekehrt wird immer mehr russisches Gerät zerstört, was nicht so schnell zu reproduzieren ist“, so der pensionierte Offizier zum KURIER, der jetzt für den Think Tank „Europäisches Institut für Terrorismusbekämpfung und Konfliktprävention“ tätig ist.

Bei der Erreichung des „Maximalziels“ sei Kremlchef Putin „klar gescheitert“, das wäre der Regimewechsel im Nachbarland gewesen, das „Minimalziel“ sei aber erreichbar: „Die Ausdehnung der Gebiete im Ressourcen-reichen Ostens, die Eroberung der strategischen Infrastruktur, vor allem der Schwarzmeerhäfen, und zu verhindern, dass die Ukraine der NATO beitritt“, so Gustenau. Wobei er darauf verweist, dass die ukrainischen Streitkräfte gerade im Osten ihre Stellungen in den vergangenen Jahren stark ausgebaut hätten und von detaillierter US-Aufklärung profitierten: „Da werden russische Angriffsvorbereitungen ausgemacht, und die Russen tappen dann in die Falle.“

Kommentare