Puigdemont-Festnahme Sonntag oder Montag möglich

Carles Puigdemont.
Belgischer Staatsanwalt: "Wir haben keine Eile". Katalanische Gruppen rufen für 8. November zu Generalstreik auf

Der entmachtete katalanische Präsident Carles Puigdemont könnte Sonntag oder Montag in Belgien in Gewahrsam genommen werden. Auf die Frage, ob die Festnahme noch am Samstag anstehe, sagte Staatsanwalt Eric Van Der Sypt: "Morgen, oder vielleicht auch Montag. Wir haben keine Eile." Puigdemont habe seine Zusammenarbeit mit den belgischen Behörden zugesagt. Deshalb bestehe keine Fluchtgefahr.

"Wir machen das gründlich."

"Wir machen das gründlich." Spanien hatte am Freitag einen europäischen Haftbefehl gegen den früheren Katalanenchef erlassen und bei den belgischen Behörden seine Festnahme beantragt. Puigdemont hatte sich zuvor nach Belgien abgesetzt. In einem Tweet am Samstag bekräftigte er seine Bereitschaft, mit der belgischen Justiz zu kooperieren.

Die spanische Regierung hat die Regionalregierung nach der Unabhängigkeitserklärung Kataloniens abgesetzt und die Verwaltung der autonomen Region übernommen. Bereits am Donnerstag waren neun ehemalige Mitglieder der Regionalregierung festgesetzt worden. Einer von ihnen konnte das Gefängnis am Freitag gegen Kaution wieder verlassen. Den acht Mitangeklagten wurde diese Möglichkeit nicht eingeräumt. Ihnen drohen bis zu vier Jahre Haft. Auch gegen vier Mitarbeiter Puigdemonts, die sich ebenfalls in Belgien aufhalten, wurde Haftbefehl erlassen.

Aufruf zu Großdemos

Die Bürgerrechtsgruppen Asamblea Nacional Catalana und Omnium Cultural riefen aus Protest gegen die Verhaftungen in Katalonien für den 8. November zu einem Generalstreik und für den 11. November zu einer Großdemonstration auf.

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