Abzug der UN-Soldaten vom Golan für Israel kritisch

Peacekeeping troops from the unarmed United Nations Truce Supervision Organisation (R) (UNTSO) and the UN Disengagement Observer Force (L) (UNDOF) stand on an observation tower located on the Israeli side of the 1973 Golan Heights ceasefire line with Syria March 21, 2012. Blue-helmeted United Nations peacekeeping troops patrolling a slice of Syrian territory to maintain a ceasefire with Israel face new risks as violence between Syrian government loyalists and rebels gets closer. Picture taken March 21, 2012. REUTERS/Ronen Zvulun (POLITICS CONFLICT MILITARY)
Israel ist besorgt, weil in Wien neue Fluchtplänen für 370 Österreicher ausgearbeitet werden.

„Mit UNDOF hier ist die Lage schon problematisch genug. Ohne UNDOF würde sie sich nur noch schwieriger gestalten“, meinen inoffiziell israelische Verantwortliche zur Lage an der UN-Pufferzone zwischen Israel und Syrien auf den Golanhöhen. Gerade deshalb bleibe UNDOF in der entmilitarisierten Zone wichtig. Eine Evakuierung würde in Israel daher nicht begrüßt. Aber auch nicht behindert. Wie der KURIER berichtete, wird in Wien an neuen Notfallplänen für die 370 österreichischen Blauhelme getüftelt. Die Fluchtroute soll nun über Israel führen.

„Wir arbeiten mit den UN-Truppen seit jeher gut zusammen“, so der Sprecher des Außenministeriums in Jerusalem, „sie sind in Israel jederzeit willkommen. Ob zu einem Aufenthalt oder zur Durchreise, das ist die Entscheidung der Staaten, die hier Soldaten haben.“

Seit dem Entmilitarisierungsabkommen1974 hatte Israel am Golan seinen ruhigsten Grenzabschnitt. Zuletzt häufen sich hier aber die Zwischenfälle. Granaten fallen auf israelisch kontrolliertes Gebiet. „Immer häufiger dringen syrische Soldaten auch in die entmilitarisierte Zone ein“, so ein israelische Militärsprecher.

Kämpfe

Es kann noch schlimmer kommen. Noch steht der weitaus größte Teil der syrischen Grenztruppen loyal zur Assad-Regierung. „Doch in begrenzten Abschnitten sind auch hier Kämpfe mit Aufständischen ausgebrochen und dauern an“, beobachtet die israelische Armee. Was die syrische Armee zu Umwegen zwingt. Dann nimmt sie schon mal die verbotene Abkürzung durch die entmilitarisierte Pufferzone.

Israels bisher einzige sichtbare Abwehrmaßnahme hilft da wenig: Nach dem im Juni 2011 syrische Demonstranten die Demarkationslinie gestürmt hatten, wurden dort die Grenzanlagen verstärkt.

Direkt vor den Augen der UNDOF-Beobachter und Israels Grenzsoldaten kommt es zu heftigen Kämpfen. „Geht der Beschuss in unsere Richtung, protestieren wir bei UNDOF und vor dem UN-Sicherheitsrat“, sagt der israelische Militärsprecher.

Es wurde aber auch schon zwei Mal zurückgeschossen. Auf syrische Stellungen, die das Feuer eröffnet hatten. „Als sich syrische Soldaten in der Pufferzone befanden, brachten wir im Gegenzug einen Granatwerfer gut sichtbar in der entmilitarisierten Zone auf unserer Seite in Stellung.“ Ein Warnschuss auf unbewohntes Gebiet wurde abgefeuert.

Assad könnte versucht sein, den Konflikt auf den äußeren Feind umzulenken. Und die Islamisten unter den Aufständischen drohen: „Nach Damaskus kommen wir nach Tel Aviv.“

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