Proteste: 60 Prozent der Radarfallen in Frankreich zerstört

Proteste: 60 Prozent der Radarfallen in Frankreich zerstört
Das französische Innenministerium machte die Protestbewegung der "Gelbwesten" für den Vandalismus verantwortlich.

Fast 60 Prozent der Radarfallen in Frankreich sind demoliert. Das gab das französische Innenministerium am Donnerstag bekannt und machte die Protestbewegung der "Gelbwesten" dafür verantwortlich. Die Behörden beklagen einen verstärkten Vandalismus gegen Radaranlagen allerdings bereits seit dem Sommer.

Innenminister Christophe Castaner sagte in Paris, Anhänger der Protestbewegung der "Gelbwesten" hätten seit Mitte November nahezu sechs von zehn Radaranlagen "funktionsunfähig gemacht, attackiert und zerstört". Insgesamt gibt es nach offiziellen Angaben 3.200 Radarfallen in Frankreich. Die Regierung rechnete in diesem Jahr durch das verschärfte Tempolimit mit Einnahmen von insgesamt 1,2 Milliarden Euro.

Im Juli hatte die französische Regierung das Tempolimit auf Landstraßen auf 80 km/h gesenkt und damit bei vielen Autofahrern für Empörung gesorgt. Die Wiedereinführung von Tempo 90 auf Landstraßen war eine der ersten Forderungen der Protestbewegung, die sich zunächst auch gegen hohe Spritpreise und die Erhöhung der Ökosteuer richtete. Drei Viertel der Franzosen lehnen Tempo 80 laut Umfragen ab. Betroffen sind zweispurige Landstraßen ohne trennenden Mittelstreifen. Wer zu schnell fährt, dem droht eine Geldstrafe von mindestens 68 Euro.

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