Prostitution: Frankreich bestraft Freier

Weil es in Vorarlberg bisher kein legales Bordell gibt, bleibt auch die Prostitution verboten.
Wer in Frankreich für Sex zahlt, macht sich künftig strafbar – die Prostituierten bleiben straffrei.

Der Protest hat nichts genützt: Diverse Prominente liefen unter dem Motto „Das Manifest der 343 Dreckskerle“ – eine Anlehnung an die Pro-Abtreibungs-Schrift „Manifest der 343“ (siehe unten) – Sturm gegen das Vorhaben, die Nationalversammlung ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Sie hat am Mittwoch dem neuen Prostitutionsgesetz zugestimmt, das ein Bußgeld von 1.500 Euro für Kunden vorsieht.

Sensibilisierungskurse

Im Wiederholungsfall kann der Betrag verdoppelt werden. Vorgesehen sind als Alternative oder Ergänzung zu einer Geldstrafe auch Kurse zur "Sensibilisierung" der Männer. Zugleich soll der auf die Prostituierten zielende Straftatbestand des "Kundenfangs" abgeschafft werden, der die Frauen mit zwei Monaten Gefängnis bedroht, wenn sie öffentlich um Freier werben.

Der Gesetzesentwurf dreht die bisherige Rechtslage in Frankreich um: Zugleich werden nämlich bisherige Strafen für Prostituierte abgeschafft. Der Entwurf geht nun in den Senat, das Gremium könnte mit seinen Beratungen allerdings erst in einigen Monaten beginnen.

Heftiger Schlagabtausch

Der Gesetzentwurf hat die Wellen in Frankreich in den vergangenen Monaten hoch schlagen lassen, auch weil sich Prominente wie die Schauspielerin Catherine Deneuve in die Debatte einmischten. Die regierenden Sozialisten, aber auch Abgeordnete der konservativen Opposition, hoffen mit der Bestrafung von Freiern die Prostitution zurückdrängen zu können. Kritiker wenden dagegen ein, Bußgelder für Kunden würden Prostituierte dazu zwingen, im Verborgenen zu arbeiten, was für sie gefährlicher sei.

Das Manifest der 343

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