Privatschulen können staatliche nicht abhängen

Unterricht in der Kooperativen Mittelschule mit Schwerpunkt Informatik in der Sechshauserstraße 71 in Wien-Rudolfsheim am 07.03.2018.
Eine deutsche Studie zeigt: Der Unterschied bei Testergebnissen kommt daher, dass in Privatschulen mehr gut situierte Schüler sitzen. Die Schulen selbst machen keinen.

Privatschulen sind einer neuen Untersuchung zufolge nicht besser als staatliche Schulen. Vorteile ergeben sich nur durch den familiären Hintergrund der Kinder und Jugendlichen, wie eine von der Wochenzeitung "Die Zeit" am Mittwoch vorab veröffentlichte Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) für die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung ergab.

Die Forscher verglichen dafür die Leistungen von Grundschülern und Neuntklässlern in Deutschland. In Deutsch, Mathematik und Englisch sind die Privatschüler den Schülern an öffentlichen Schulen laut der Studie zwar bis zu einem halben Schuljahr voraus. Anders sieht es demnach aber aus, wenn der familiäre Hintergrund einbezogen wird. "Dann schmilzt der Vorsprung der Privaten fast komplett zusammen", sagte IQB-Direktorin Petra Stanat. Vereinzelt gibt es laut der Analyse sogar Vorteile für die staatlichen Schulen.

"Angesichts der auserlesenen Schülerschaft könnte man erwarten, dass die Vorteile der Privatschulen größer sind", sagte Bildungsforscherin Stanat. Privatschüler kommen häufiger aus gut situierten Familien. Die Analyse soll am Donnerstag auf einer Tagung des Netzwerks Bildung der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung vorgestellt werden.

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