Schicksalswahl in Polen: Bekommen die Rechtspopulisten einen Dämpfer?

Schicksalswahl in Polen: Bekommen die Rechtspopulisten einen Dämpfer?
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um das Präsidentenamt wird heute erwartet. Dabei heißt es nicht nur Präsident Duda gegen Herausforderer Trzaskowski, sondern auch Stadt gegen Land.

Ein weißhaariger Herr nimmt im Lebensmittelladen "Maria Zabron" noch die kostenlose Beilage der rechten Zeitung Gazeta Polska mit, die direkt neben der Kasse liegt. Es ist eine Wahlwerbung für Präsident Andrzej Duda, der heute in der Stichwahl gegen den liberalen Herausforderer Rafal Trzaskowski bestehen soll.

Rentner Jerzy wird ihm seine Stimme geben. "Es hat sich hier einiges getan", sagt er und gönnt sich vor seinem älteren Audi genüsslich eine Mentholzigarette. Er ist hier im Dorf Skrzynsko aufgewachsen. Es ist ein unauffälliger Ort, 130 Kilometer südlich von Warschau, mit einigen Holzhütten, Bauernhäusern aus Ziegelsteinen, aber auch schmucken Einfamilienhäusern. Neben der privaten Felderwirtschaft ist hier "Hortex", der bekannte polnische Hersteller von Saft und Tiefkühlkost, der größte Arbeitgeber. Dennoch liegt die Arbeitslosigkeit in der Region bei hohen 17 Prozent – landesweit sind hingegen offiziell nur sechs Prozent auf Arbeitssuche.

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