Pensionsstreit in Frankreich: „Privilegien sind schädlich“

Pensionsstreit in Frankreich: „Privilegien sind schädlich“
Der Regierungschef argumentiert gegen Sonder-Regelungen, doch die Bahn wird weiter bestreikt.

„Es gibt keine magische Formel zur Beendigung der Streiks“, hatte Premierminister Edouard Philippe am Vortag gewarnt – eine Untertreibung, wie man nach seiner Rede zur Rentenreform am Mittwoch konstatieren konnte: Ausgerechnet der moderatere Teil der Gewerkschaftsbünde, die Philippe zu besänftigen suchte, reagierte enttäuscht bis aggressiv.

Der unbefristete Bahn- und Metro-Streik, der seit sieben Tagen für Chaos im Pariser Großraum sorgt, geht also weiter. Dabei enthielt die Ansprache Zugeständnisse. Erwartungsgemäß bekräftigte Philippe das Ziel, das Emmanuel Macron während seiner Wahlkampagne 2017 für das Präsidentenamt hervorgestrichen hatte: die Zusammenführung der 42 unterschiedlichen Pensionskassen zu einem einzigen System, wobei als Berechnungsgrundlage erworbene Entgelt-Punkte dienen sollen. Dieses System werde zwar ab 2025 in Kraft treten, aber niemand, der vor 1975 geboren ist, sei betroffen. Komplett gelte es erst für die Geburtsjahrgänge ab 2004, beschwichtigte Philippe.

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