"Pegida"-Demo wegen Terrorgefahr abgesagt
Die schon traditionelle Montagsdemonstration der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) in der ostdeutschen Stadt Dresden wird dieses Mal ausfallen. Der Grund: Konkrete Terrorhinweise. Laut Sicherheitskräften hat sich die Bedrohungslage in den vergangenen drei Tag drastisch verschärft. Vor allem der Haupt-Organisator der Kundgebungen, Lutz Bachmann, stünde im Visier der Extremisten.
Die Polizei habe Informationen abgefangen, wonach sich Attentäter unter die Demonstranten (zuletzt waren es mindestens 25.000 in Dresden) mischen und einen "Mord an einer Einzelperson" verüben sollen. Die Sicherheitskräfte hatten sich daher entschlossen, alle Veranstaltungen unter freiem Himmel zu verbieten. "Pegida"-Repräsentanten riefen die Bevölkerung auf, als Alternative zur Demo Kerzen in die Fenster zu stellen oder die Deutschlandfahne herauszuhängen.
Indes intensivieren die Länder die Jagd auf potenzielle Dschihadisten:
Deutschland 100 Islamisten-Zellen stehen unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Die Gruppen umfassen zwischen 10 und 80 Personen. Die Überwachung ihrer Kommunikation sei schwierig, hieß es, weil sie sich in geschlossenen Chatrooms wie WhatsApp austauschten.
Belgien Nachdem eine islamistische Zelle ausgehoben wurde (zwei Dschihadisten wurden erschossen), patrouillieren 300 Soldaten in Brüssel und Antwerpen. Sie sichern Botschaften, NATO- sowie EU-Gebäude und jüdische Einrichtungen. Denn jetzt wurde bekannt, dass die getöteten Terroristen nicht nur Polizisten angreifen wollten, sondern auch jüdische Schulen. In Wien gedachte am Sonntag unter Sicherheitsvorkehrungen die Israelitische Kultusgemeinde der Opfer von Paris (Details siehe hier), vor allem der jüdischen in dem koscheren Supermarkt.
Italien Im neuen Jahr wurden schon zehn mutmaßliche Unterstützer der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), die in Syrien und dem Irak wütet, ausgewiesen – im zweiten Halbjahr ’14 waren es 13 Personen gewesen. Bei den Abgeschobenen handelt es sich vorwiegend um Männer im Alter zwischen 20 und 35 Jahren, meist mit arabischen Wurzeln. 100 potenzielle Dschihadisten werden observiert.
Marokko Auch in dem nordafrikanischen Land soll eine IS-Zelle zerschlagen worden sein. Sie soll aus acht Extremisten bestanden haben, die Kämpfer für den IS rekrutiert haben sollen. Insgesamt haben 2000 Marokkaner Gefechtserfahrung in Syrien und dem Irak gemacht, 200 seien zurückgekehrt und – so sie mit dem Flugzeug kamen – sofort verhaftet worden, hieß es.
Israel Laut Angaben aus Jerusalem wurden erstmals auch in Israel Islamisten gestellt. Es soll sich um sieben israelische Araber handeln, die im Auftrag des IS einen Anschlag geplant hätten.
Indes gehen die anti-westlichen Ausschreitungen wegen der Mohammed-Karikaturen der französischen Satire-Zeitung Charlie Hebdo in Teilen der muslimischen Welt weiter. In Niger wurden Kirchen angezündet. Dort starben bei Ausschreitungen mindestens zehn Menschen.
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