Paris rollte König Charles nun doch den roten Teppich aus

Paris rollte König Charles nun doch den roten Teppich aus
Royaler Staatsbesuch. Der britische Monarch kam am Mittwoch für seinen 35. offiziellen Besuch in Paris an – und seinem ersten als König. Die Hauptstadt hat sich für den hohen Gast herausgeputzt

Es war ein stürmischer Empfang, der König Charles und Königin Camilla in Frankreich bereitet wurde. Als die beiden kurz nach 14 Uhr am Flughafen Paris-Orly ankamen, wehte der Wind so stark, dass Camilla ihren Hut umklammern musste, während sie von der französischen Premierministerin Elisabeth Borne empfangen wurde.

Sechs Monate nach Präsident Emmanuel Macrons Ankündigung konnte der rote Teppich endlich ausgerollt werden.

Charles und Camilla in Frankreich

Charles und Camilla in Frankreich

Wie berichtet war ein Besuch für März geplant gewesen, doch Proteste und Drohungen der französischen Arbeiter, sie würden keinen Empfang bereiten, hatten die Reise verhindert.

Nun hat sich die Stadt jedoch herausgeputzt: Auf den Champs-Élysées wehten Union-Jack-Fahnen, und die Initialen des Königs CR zierten die britische Botschaft. „Sie waren als Prinz zu Besuch, Sie kommen als König zurück. Ihre Hoheit, willkommen“, schrieb Emmanuel Macron auf X, vormals Twitter.

Er empfing den König am Arc de Triomphe. Auf die beiden Nationalhymnen folgte eine Kranzniederlegung am Grab des Unbekannten Soldaten.

Paris rollte König Charles nun doch den roten Teppich aus

Zuschauer waren keine zugelassen. Der Besuch ist ein Hochsicherheitsakt: Rund 10.000 Polizeibeamte wurden mobilisiert.

Zum Abendessen ging es in den Spiegelsaal des Palace de Versailles; unter den 150 Gästen waren auch Hugh Grant und Mick Jagger. Der einstige Königspalast, heute als Museum der Öffentlichkeit zugänglich, ist weiterhin ein Ort für diplomatische Empfänge. Königin Victoria war 1855 in Versailles zu Gast, König Georg VI. 1938. Königin Elizabeth sah den Palast drei Mal – zuletzt 1972 anlässlich des englischen EU-Beitritts.

Das Interesse der französischen Medien am royalen Besuch sei riesig, wird Georgina Wright vom Institut Montaigne in der Financial Times zitiert. „Es ist nicht so, dass die Franzosen Großbritannien um seine Monarchie beneiden, aber sie sind begeistert von der königlichen Familie.“

Auf alle trifft das nicht zu. Die 88-jährige Pensionistin Mireille Mauve sagte gegenüber Reuters: „Er ist nur der Sohn, sie sind schon alt, wir haben keine lange Geschichte.“ Königin Elizabeth hingegen, räumte Mauve ein, habe sie gemocht.

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