Selenskij traf Papst Leo XIV.: "Beginn einer besonderen Mission"

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Bei sommerlichem Wetter strömten etwa 250.000 Menschen zum Vatikan. Die Amtseinführung des neuen Papsts wird auch als eine Gelegenheit für hochrangige diplomatische Kontakte gesehen.

Papst Leo XIV. hat am Sonntag nach der Messe zu seiner Amtseinführung den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij und seine Frau Olena getroffen. Das Gespräch fand im Arbeitszimmer der Audienzhalle Paul VI. statt. Danach kam es zum traditionellen Austausch von Geschenken in der sogenannten Auletta Paul VI., die sich hinter der Audienzhalle befindet, wie aus dem Vatikan hervorgeht.

Die Wahl dieses Ortes ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass der Apostolische Palast gerade renoviert wird, wie es bei jeder Papstwahl der Fall ist, hieß es. Bei dem Gespräch ging es um die Friedensbemühungen für die Ukraine. Selenskij lud den Papst zu einem Besuch nach Kiew ein. Der ukrainische Präsident hatte den Pontifex bereits am 12. Mai bei einem Telefongespräch nach Kiew eingeladen.

Selenskyj überreichte dem Papst das Bild einer Gottesmutter auf einer Holztafel, die mit beiden Armen das Jesuskind hält. "Es ist das stärkste Zeichen dafür, dass selbst im Krieg Menschen Zeit finden, sich um andere zu kümmern", sagte der ukrainische Präsident.

"Beginn dieser ganz besonderen Mission"

Der Papst bedankte sich bei Selenskyj für seine Anwesenheit bei der Messe zu seinem Pontifikatsbeginn. "Nochmals danke, dass Sie hier sind", sagte der Papst. "Danke für Ihre Geduld", fügte er in Anspielung auf die langen Wartezeiten bei der Begrüßung der Delegationen in der Basilika hinzu.

Selenskyj bedankte sich "für die besonderen Worte, die heute während der feierlichen Messe über die Notwendigkeit eines gerechten Friedens gesprochen wurden, und für die Aufmerksamkeit, die der Ukraine und unserem Volk entgegengebracht wurde. Jedes Volk verdient es, in Frieden und Sicherheit zu leben", schrieb Selenskyj auf X. "Ich gratuliere dem Papst zum Beginn dieser ganz besonderen Mission. Mögen die Gebete für einen gerechten Frieden und ein würdiges Leben für alle erhört werden", fügte er hinzu.

Der Papst hatte beim Regina Coeli-Gebet am Sonntag einen eindringlichen Appell für einen dauerhaften Frieden in der Ukraine gerichtet. Der Papst wird am Montag den stellvertretenden US-Präsidenten JD Vance treffen, der die US-Delegation auf dem Petersplatz geführt hatte. Vance hatte bei dem Gottesdienst für die Amtseinführung des neuen Papstes Selenskij die Hand geschüttelt.

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