Papst kondolierte Benedikt XVI. zum Tod des Bruders

Die Brüder Georg (l.) und Joseph Ratzinger alias Benedikt XVI.
Papst Franziskus hat an seinen Vorgänger Benedikt XVI. einen Beileidsbrief geschrieben. Auch Erzbischof Franz Lackner, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz, kondolierte.

Papst Franziskus hat seinem Vorgänger Benedikt XVI. zum Tod seines Bruders kondoliert. In einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben heißt es: "Sie waren so aufmerksam, mir als Erstem die Nachricht vom Heimgang Ihres geliebten Bruders Georg mitzuteilen." In dieser Stunde der Trauer wolle er nochmals seine "herzliche Anteilnahme und geistliche Nähe bekunden", so Franziskus.

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Franziskus bekundete Benedikt "herzliche Anteilnahme und geistliche Nähe".

"Ich versichere Sie meines Gebets für den Verstorbenen, auf dass der Herr des Lebens ihn in seiner Güte und Barmherzigkeit in die himmlische Heimat aufnehme und ihm den Lohn zuteilwerden lasse, der den treuen Dienern des Evangeliums bereitet ist", fährt Franziskus fort. "Ebenso bete ich auch für Sie, Heiligkeit."

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"Seine demütige, zurückhaltende Persönlichkeit hat mir damals imponiert; ein Mann, der sich nicht aufdrängte, aber verlässlicher Begleiter und Ratgeber war": EB Lackner über Georg Ratzinger

Namens der österreichischen Bischöfe kondolierte der neue Bischofskonferenz-Vorsitzende, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, dem emeritierten Papst Benedikt XVI. und dessen Familie. Er habe Georg Ratzinger vor einigen Jahren persönlich kennenlernen dürfen, so Erzbischof Lackner: "Seine demütige, zurückhaltende Persönlichkeit hat mir damals imponiert; ein Mann, der sich nicht aufdrängte, aber verlässlicher Begleiter und Ratgeber war."

Georg Ratzinger war der letzte enge Familienangehörige des emeritierten Papstes. Benedikt XVI. war am 18. Juni überraschend aus Rom zu einem fünftägigen Besuch nach Regensburg gereist, nachdem sich der Gesundheitszustand seines Bruders in den Tagen zuvor verschlechtert hatte. Täglich verbrachten die Geschwister jeweils mehrere Stunden miteinander.

Erzbischof Lackner hob in seinem Schreiben auch den "einzigartigen familiären Zusammenhalt und die Verbindung zwischen den beiden Brüdern" hervor. Dies habe ihn und auch viele andere tief bewegt: "Der letzte Besuch - ein Zeichen engster brüderlicher Verbundenheit", so Lackner wörtlich.

Beerdigung in Regensburg

Der frühere Regensburger Domkapellmeister Georg Ratzinger wird am kommenden Mittwoch, 8. Juli, zu Mittag im Stiftungsgrab der Domspatzen auf dem unteren Katholischen Friedhof in Regensburg beerdigt. Das Requiem findet davor im örtlichen Dom statt, wie die bayerische Diözese am Donnerstag erklärte. Unklar ist, ob sein Bruder, der emeritiere Papst Benedikt XVI. (93), erneut nach Regensburg reisen wird. Der Regensburger Diözesansprecher Clemens Neck sagte am Donnerstag der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), momentan gebe es dazu keine Informationen. Georg Ratzinger war am Mittwoch im 97. Lebensjahr verstorben.

Papst kondolierte Benedikt XVI. zum Tod des Bruders

Georg Ratzinger starb am 1. Juli im 97. Lebensjahr.

Bereits am Sonntag werden demnach die Regensburger Domspatzen im Rahmen einer Totenvesper von ihrem früheren Leiter Abschied nehmen. Dort sollen 220 Sänger teilnehmen. Die Vesper ist jedoch nicht öffentlich und wird ebenso wie das Requiem, bei dem wegen der Corona-Pandemie eine Voranmeldung nötig ist, im Livestream auf der Diözesanwebseite übertragen, wie es heißt. Georg Ratzinger leitete die Domspatzen von 1964 bis 1994.

Die Anteilnahme am Tod des Kirchenmusikers und Papstbruders ist international. Die Diözese Regensburg veröffentlichte auf seiner Website bis Donnerstagmittag rund 500 Beileidsbekundungen aus aller Welt.

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