Papst-Bruder Georg Ratzinger in Regensburg gestorben
Georg Ratzinger, der Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI., ist im Alter von 96 Jahren gestorben.
Vor zwei Wochen hatte der Papst-Bruder einen letzten Besuch des emeritierten Papstes erhalten, bei dem die beiden Brüder voneinander Abschied nahmen. Die fünftägige Abschiedsreise war kurzfristig aufgrund des sich verschlechternden Gesundheitszustands von Georg Ratzinger anberaumt worden. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer bezeichnete den Besuch als "Reise der Menschlichkeit". Bei ihren privaten Begegnungen wurden die Brüder abgeschirmt, öffentliche Termine gab es keine. Ihr Verhältnis gilt als eng; regelmäßig hatte Georg seinen Bruder im Vatikan besucht, fast täglich sollen sie telefoniert haben.
Ratzinger wurde 1924 in Pleiskirchen bei Altötting geboren. 1951 wurde er zusammen mit seinem Bruder Kardinal Michael von Faulhaber zum Priester der Erzdiözese München und Freising geweiht. Neben seinem priesterlichen Dienst studierte er Kirchenmusik an der Münchener Musikhochschule. Nach seinem ersten Engagement als Chordirektor in Traunstein wurde er 1964 als Domkapellmeister an den Regensburger Dom berufen, wo er damit auch den Domspatzen vorstand. In Ratzingers Amtszeit, die 1994 endete, fiel unter anderem das 1.000-jährige Jubiläum des berühmten Knabenchors.
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