"Panama steht nicht zum Verkauf": Ein Land kämpft gegen Kupferabbau
Die Aktivistin trägt ein T-Shirt in den Nationalfarben Panamas, rot, weiß, blau. Auf einem Karton steht "Panama no se vende" – "Panama steht nicht zum Verkauf" und "El oro de Panamá es verde" – "Panamas Gold ist grün". Der Menschenzug hinter ihr hält ähnliche Schilder hoch, Nationalfahnen werden geschwenkt, auf Trommeln und Kochtöpfe geschlagen.
In anderen Regionen Panamas eskaliert die Unzufriedenheit, Autoreifen werden angezündet, Rauchbomben und Steine geworfen, Polizisten setzen Tränengas gegen die Demonstrierenden ein. Am Dienstag hat ein Weißer, inoffiziellen Berichten zufolge ein US-Bürger, auf offener Straße zwei Protestierende erschossen.
Das lange als stabil und wirtschaftlich attraktiv geltende, mittelamerikanische Panama wird aktuell von einer der heftigsten Protestbewegungen seit Jahrzehnten heimgesucht, die gravierende Folgen für den Alltag der Bevölkerung hat: Lebensmittel und Sprit werden knapp, Schulen bleiben geschlossen, Straßenblockaden bringen den Verkehr zum Erliegen.
Der Protest schlägt immer mehr in eine regierungskritische Bewegung um, gegen steigende Lebenshaltungskosten, Korruption und die harte Reaktion der Polizei auf die Unruhen. Dabei richtet er sich ursprünglich gegen eine umstrittene Bergbau-Lizenz, die einem kanadischen Mega-Konzern ein jahrzehntelanges Schürfrecht einräumt.
Worum geht’s?
Die Regierung hat der Firma First Quantum, Kanadas größtem Kupfer-Produzenten, ein 20-jähriges Schürfrecht mit der Option auf eine Verlängerung um weitere 20 Jahre erteilt – im Gegenzug für eine jährliche Gebühr in der Höhe von 375 Millionen Dollar.
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