Palästinenser sehen Jerusalem-Entscheidung als Bedrohung

Donald Trump ist bei den Palästinensern alles andere als beliebt.
45 Prozent der Palästinenser glauben nach einer Umfrage, dass die richtige Reaktion auf Trumps Entscheidung bewaffneter Widerstand wäre.

Rund 90 Prozent der Palästinenser sehen die Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt durch US-Präsident Donald Trump als Bedrohung für die palästinensischen Interessen. Allerdings gibt es keinen Anstieg in der bereits hohen Unterstützung für einen bewaffneten Widerstand gegen Israel.

Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Palästinensischen Zentrums für Politik und Meinungsforschung in Ramallah, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

45 Prozent der Palästinenser glauben nach der Umfrage, dass die richtige Reaktion auf Trumps Entscheidung bewaffneter Widerstand wäre. Außerdem sollte die Palästinenserbehörde jegliche Kontakte zur US-Regierung abbrechen und eine formale Beschwerde beim Internationalen Strafgerichtshof einreichen. 39 Prozent setzen auf gewaltlosen Widerstand oder nur diplomatische Schritte.

Großes Misstrauen

Allerdings hatten bereits im September 45 Prozent bei einer ähnlichen Umfrage angegeben, dass sie in Abwesenheit von Friedensgesprächen die Rückkehr zu einer Intifada (Palästinenseraufstand) unterstützen.

Nach der aktuellen Umfrage glauben 72 Prozent, dass die Regierung Trumps keine Ideen oder Pläne für einen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern vorlegen wird. Doch selbst wenn, glauben 86 Prozent, dass diese nicht dabei helfen werden, die israelische Besatzung zu beenden und einen eigenen Staat zu gründen.

Grundsätzlich misstrauen die Palästinenser nach der Umfrage anderen arabischen Staaten und wollen nicht, dass sie eine Rolle im Friedensprozess übernehmen. 82 Prozent hätten dabei etwa kein Vertrauen in Saudi-Arabien.

71 Prozent glauben, dass es bereits eine arabisch-sunnitisch Allianz mit Israel gegen den Iran gibt, trotz der israelischen Besatzung der Palästinensergebiete.

Die Umfrage wurde mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ramallah durchgeführt.

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