Pakistan räumt erstmals IS-Präsenz in dem Land ein

Armeechef Raheel Sharif hatte vergangenes Jahr gesagt, das Militär werde es nicht erlauben, dass "sogar ein Schatten" der IS-Organisation ins Land gelange.

Die pakistanische Militärführung hat am Donnerstag erstmals die Präsenz von Kämpfern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in dem Land eingeräumt. Hunderte IS-Anhänger seien gefasst und Anschläge dadurch verhindert worden, sagte Armeesprecher Asim Bajwa. Die Streitkräfte hätten geplante Anschläge auf ausländische Botschaften und den Flughafen von Islamabad vereitelt.

Er bestritt aber, dass die IS-Miliz hinter dem Selbstmordanschlag auf ein Krankenhaus in Quetta im vergangenen Monat steckte, bei dem 73 Menschen getötet worden waren.

Zuvor Aktivitäten bestritten

Die Aussagen stehen in deutlichem Widerspruch zu den bisherigen Erklärungen der pakistanischen Armeeführung, die zuvor stets Aktivitäten von IS-Kämpfern in Pakistan bestritten hatte. Armeechef Raheel Sharif hatte vergangenes Jahr gesagt, das Militär werde es nicht erlauben, dass "sogar ein Schatten" der IS-Organisation ins Land gelange.

Dem Armeesprecher zufolge wurden die wichtigsten Mitglieder der IS-Miliz in Pakistan inzwischen gefasst, darunter Drahtzieher Hafiz Umar und der oberste Kommandant Ali Rehman. Insgesamt seien 309 IS-Anhänger festgenommen worden. In Pakistan und im Nachbarland Afghanistan sind seit Jahren die islamistischen Taliban aktiv, die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida zusammenarbeiten. Zuletzt hatte die IS-Organisation aber verstärkt versucht, in beiden Ländern Fuß zu fassen.

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