Sharif erklärt sich zum Wahl-Sieger

Nawaz Sharif, leader of the Pakistan Muslim League - Nawaz (PML-N) political party, casts his vote for the general election at a polling station in Lahore May 11, 2013. A string of militant attacks cast a long shadow over Pakistan's general election on Saturday, but millions still turned out to vote in a landmark test of the troubled country's democracy. REUTERS/Mohsin Raza (PAKISTAN - Tags: POLITICS ELECTIONS)
Seine Pakistanische Muslimliga habe den Urnengang gewonnen, so Pakistans Ex-Premier.

Der ehemalige Regierungschef Nawaz Sharif hat sich zum Sieger der historischen Parlamentswahl in Pakistan erklärt. Seine Mitte-rechts-Partei Pakistanische Muslimliga (PML-N) habe den Urnengang vom Samstag gewonnen, sagte Sharif vor hunderten jubelnden Anhängern in Lahore. Die Pakistanische Gerechtigkeitsbewegung (PTI) von Ex-Cricket-Star Imran Khan räumte ihre Niederlage ein.

Sharif lud alle anderen Parteien ein, bei der Lösung der Probleme des Landes zu helfen. Inoffiziellen Teilergebnissen zufolge erreicht keine der angetretenen Parteien eine einfache Mehrheit. Sharif selbst erzielte ein Direkmandat in seinem Wahlkreis in der Provinz Punjab. Sharif war von 1990 bis 1993 erstmals Regierungschef, von 1997 bis 1999 dann erneut.

Das führende PTI-Mitglied Assad Omar sagte dem privaten Fernsehsender Geo, die PML-N sei stärkste Kraft geworden. Dazu gratuliere er. Khan selbst werde sich später äußern. Der PTI-Spitzenkandidat liegt nach einem Sturz bei einer Wahlkampfveranstaltung von einer Hebebühne im Krankenhaus. Die PTI dürfte es bei dem Urnengang landesweit auf den zweiten Platz schaffen. Khan, der für Reformen und ein Ende der Korruption eintritt, erhielt ein Direktmandat in Peshawar.

Regierungspartei abgestraft

Der scheidende Regierungschef Raja Pervez Ashraf wurde abgestraft und verlor sein Direktmandat in Rawalpindi an den relativ unbekannten Rava Javed Ikhlas, der über 55.000 Stimmen mehr erhielt als Ashraf.

Nachdem die Wahllokale wegen des großen Andrangs länger als geplant geöffnet waren, wurde in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) weiter ausgezählt. Die Beteiligung an der historischen Abstimmung lag laut einem Sprecher der Wahlkomission am Abend bei mehr als 50 Prozent und könnte auf bis zu 60 Prozent steigen. Insgesamt waren 86 Millionen Pakistaner wahlberechtigt.

In diesem Jahr wird zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit 1947 eine Regierung nach dem Ende ihrer Amtszeit durch eine gewählte Nachfolgerin abgelöst. 272 der insgesamt 342 Parlamentssitze werden neu vergeben. In mehr als 30 Wahllokalen im Wahlkreis Karachi ordnete die Wahlkommission neue Abstimmungen wegen Unregelmäßigkeiten an.

Gewalt

Bei Gewalttaten am Wahltag starben landesweit mindestens 24 Menschen. Mehr als 600.000 Sicherheitskräfte waren im Einsatz, um den Urnengang zu sichern. Die Grenzen zu Afghanistan und dem Iran wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen. Bei Gewalttaten im Vorfeld der Wahl waren mindestens 127 Menschen getötet worden.

Kommentare