Geisterstädte vor militärischer Großoffensive

430.000 Menschen sind bereits in benachbarte Regionen geflohen.
Pakistanische Luftwaffe bombardiert Ziele in Nord-Waziristan - bislang keine Bodentruppen eingesetzt.

In Nordpakistan sind Hunderttausende Menschen vor einer geplanten Großoffensive gegen radikale Islamisten auf der Flucht. Die Armee gab der Bevölkerung noch den Montag Zeit, Nord-Waziristan zu verlassen. "Dann greift die Ausgangssperre und die Bodenoffensive wird vorbereitet", sagte ein Militärsprecher der Nachrichtenagentur Reuters per Telefon aus der Regionalhauptstadt Miranshah.

430.000 Menschen geflohen

Mindestens 430.000 Menschen sind in benachbarte Regionen und auch nach Afghanistan geflohen. Sie hätten Geisterstädte zurückgelassen. Wer geblieben sei, habe oft nicht die Wucherpreise zahlen können, die für eine Fahrt in sichere Gebiete verlangt würden.

In der gebirgigen Region an der Grenze zu Afghanistan haben sich die radikal-islamischen Taliban und andere Verbündete der Al-Kaida verschanzt. Von dort aus greifen sie Ziele in beiden Ländern an.

Friedensgespräche gescheitert

Die USA fordern Pakistan seit Jahren auf, diese Hochburgen auszuschalten. Allerdings setzte die Regierung von Ministerpräsident Nawaz Sharif lange Zeit auf Friedensgespräche.

Dies erklärte die Regierung aber nach dem Angriff auf den Flughafen von Karachi vor zwei Wochen für beendet. Seit Tagen bombardiert die pakistanische Luftwaffe schon Ziele in Nord-Waziristan. Bodentruppen wurden zunächst nicht eingesetzt

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