Oslo-Attentäter stand unter Drogen

Oslo-Attentäter stand unter Drogen
In der Blutprobe des mutmaßlichen Doppelattentäters wurden Spuren von Rauschmitteln nachgewiesen. Breivik handelte sehr wahrscheinlich allein.

Anders Behring Breivik, mutmaßlicher norwegischer Doppel-Attentäter, stand während seiner Taten am 22. Juli unter dem Einfluss von Drogen. Ein Polizeisprecher bestätigte am Wochenende gegenüber dem Norwegischen Rundfunk NRK, dass in der bei dem 32-Jährigen nach seiner Festnahme genommenen Blutproben Rauschmittel nachgewiesen werden konnten.

Breivik sei "unter Einfluss" gestanden, sagte Polizei-Staatsanwalt Christian Hatlo gegenüber NRK. Um welche Mittel oder Stoffe es sich dabei gehandelt habe, wolle er sich im Detail nicht äußern. Laut der Online-Ausgabe von Verdens Gang handelte es sich unter anderem um anabole Stereoide sowie eine hohe Konzentration von Koffein. Geir Lippestad, der Verteidiger Breiviks, sagte, sein Mandant habe erklärt, vor dem Doppel-Attentat einen "Medikamente-Cocktail" geschluckt zu haben.

Breivik Einzeltäter

Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei hat Anders Behring Breivik sehr wahrscheinlich alleine gehandelt. "Wir versuchen, sämtliche mutmaßlichen Komplizen zu identifizieren", so Hatlo, "bis jetzt deutet aber alles darauf hin, dass er allein war". Es sei im Moment aber noch zu früh, um weitere Helfer gänzlich ausschließen zu können, Hatlo weiters. Denkbar sei etwa, dass der Norweger für seine Taten illegal Material kaufte und seine Verkäufer von den Anschlagsplänen wussten.

Der 32-jährige Behring Breivik soll Anfang kommender Woche zum vierten Mal verhört werden. Dann wolle die Polizei auch konfrontativer vorgehen, da klar sei, dass er Informationen zurückhalte, die zu Komplizen führen könnten, sagte Hatlo. Zudem wolle die Polizei seine Finanzen noch stärker unter die Lupe nehmen.

Behring Breivik hatte vor zwei Wochen im Regierungsviertel von Oslo eine Bombe gezündet, dabei waren acht Menschen getötet worden. Bei einer anschließenden Schießerei auf der Insel Utøya tötete er 69 Menschen, vor allem Jugendliche, die an einem Sommerlager der regierenden Arbeiterpartei teilnahmen.

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